Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/finanzergebnis-renault-sa-2004-article4947.html Thema: Wirtschaft & Handel |
Finanzergebnis Renault SA 2004Schulden weiter reduziert Renault setzte darüber hinaus 2004 den Schuldenabbau konsequent fort (minus 1,2 Mrd. Euro). Die Nettoverschuldung des Automobilbereichs beläuft sich am Ende des Berichtsjahres auf nur noch 541 Mio. Euro bzw. 3,4 Prozent des Konzern-Eigenkapitals. In 2004 steigerte der Renault Konzern seinen weltweiten Absatz um 4,2 Prozent auf 2,489 Mio. Neuzulassungen. Dies entspricht einem Weltmarktanteil von 4,1 Prozent. Damit konnte Renault nicht nur seine führende Position in Westeuropa erneut behaupten, sondern auch sein Wachstum außerhalb Westeuropas weiter beschleunigen, insbesondere in der Türkei, in Osteuropa, in Russland, in Afrika und im Mittleren Osten. Unverändert die Nummer 1 in Westeuropa Renault blieb im vergangenen Jahr mit 1,8 Mio. verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen und einem Marktanteil von 10,8 Prozent die führende Einzelmarke in Westeuropa – trotz einer selektiveren Verkaufspolitik, um die Rentabilität zu erhöhen. Auf den internationalen Märkten konnte der Konzern seine Verkaufszahlen deutlich steigern (700.000 Neuzulassungen; plus 16,5 Prozent). Damit entfielen im Berichtszeitraum 27,2 Prozent des Gesamtkonzernabsatzes auf die Märkte außerhalb Westeuropas, gegenüber 24,3 Prozent in 2003. Diese Entwicklung beruht in erster Linie auf dem starken Absatzplus von Renault in der Türkei, in Russland und in Nordafrika sowie den erfreulichen Verkaufszahlen von Dacia. Auf dem stark rückläufigen koreanischen Markt (minus 14 Prozent) sank der Marktanteil der Konzernmarke Renault Samsung Motors vor der bevorstehenden Erneuerung des Modellprogramms lediglich um 1,5 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent. Konzernumsatz kräftig gesteigert Bei gleichem Konsolidierungskreis und identischer Bilanzierungsmethode steigerte Renault den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent auf 40,7 Mrd. Euro. Der Umsatzerlös der Automobilsparte stieg um 8,7 Prozent auf 38,645 Mrd. Euro (gegenüber 35,566 Mrd. Euro in 2003). Diese signifikante Umsatzsteigerung beruht auf der erfolgreichen Modellpolitik, insbesondere der Mégane-Familie und dem Segment leichte Nutzfahrzeuge, dem insgesamt optimierten Produkt-Mix und den höheren Verkaufspreisen bei den Neufahrzeugen in Europa. Auch die ausgezeichneten Ergebnisse im Bereich Ersatzteile und der Verkauf von leichten Nutzfahrzeugen an Nissan und General Motors trugen zum hohen Umsatzerlös bei. Der Beitrag der Sparte Fahrzeugfinanzierung zum Gesamtumsatz stieg gegenüber 2003 um 3,6 Prozent auf 2,070 Mrd. Euro (bei gleichem Konsolidierungskreis und identischen Bilanzierungsmethoden). Bruttogewinn um eine Milliarde Euro gesteigert Der Bruttogewinn wuchs in 2004 um 72,5 Prozent auf 2,418 Mrd. Euro bzw. 5,9 Prozent des Umsatzes (gegenüber 1,402 Mrd. Euro bzw. 3,7 Prozent des Umsatzes in 2003). Der Automobilbereich erzielte einen Bruttogewinn von 1,974 Mrd. Euro (5,1 Prozent des Umsatzes), gegenüber 1,035 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum (2,9 Prozent des Umsatzes). Diese erfreuliche Entwicklung ist neben dem gesteigerten Umsatz vor allem auf die konsequente Senkung der Einkaufskosten zurückzuführen sowie auf das verbesserte Kostenmanagement an den europäischen Produktionsstandorten. Auch das gute internationale Geschäft – zum Beispiel in der Türkei und der Mercosur-Region – ließ den Bruttogewinn kräftig steigen. Die Sparte Fahrzeugfinanzierung verzeichnet einen Bruttogewinn von 444 Mio. Euro bzw. 21,4 Prozent ihres Umsatzes (gegenüber 367 Mio. Euro bzw. 18,4 Prozent im Vorjahr). Die sonstigen Erträge und Aufwendungen weisen im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Belastung von 270 Mio. Euro aus, gegenüber 168 Mio. Euro in 2003. Darin sind Kapitalgewinne in Höhe von 45 Mio. Euro aus der Veräußerung von Immobilien enthalten, unter anderem 42 Mio. Euro aus dem Verkauf von Grundstücken im französischen Meudon. Sie umfassen zudem Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen im Rahmen der Vorruhestandsregelung in Frankreich und Spanien in Höhe von 175 Mio. Euro. Hinzu kommen einmalige Aufwendungen von 80 Mio. Euro, darin unter anderem 49 Mio. Euro für das Fahrzeugrecycling. Insgesamt erzielte Renault im vergangenen Jahr ein Betriebsergebnis von 2,148 Mrd. Euro, gegenüber 1,234 Mrd. Euro im Vorjahr – eine Steigerung von 74 Prozent. Das Finanzergebnis beziffert sich auf einen Aufwand von 348 Mio. Euro. Darin enthalten sind unter anderem die 343 Mio. Euro des von Renault im ersten Halbjahr 2004 lancierten öffentlichen Übernahmeangebots für Beteiligungspapiere. Von dieser Operation abgesehen verbessert sich das Finanzergebnis – insbesondere durch den kontinuierlichen Schuldenabbau – um 66 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Renault Anteil am Nettoergebnis assoziierter Unternehmen beläuft sich 2004 auf 2,452 Mrd. Euro gegenüber 1,860 Mrd. Euro im Vergleichsjahr. Wie am 09. Februar 2004 angekündigt, integriert der Konzern in seinen Jahresabschluss 2004 ein von Nissan über 15 Monate hinweg erwirtschaftetes Ergebnis, um den berücksichtigten Bilanzierungszeitraum von Nissan an den von Renault anzugleichen. Diese 15 Monate enthalten für das Geschäftsjahr 2004 einen Anteil von 1,767 Mrd. Euro und zusätzlich 432 Mio. Euro für das vorherige Quartal (Oktober bis Dezember 2003). Die sonstigen assoziierten Unternehmen, insbesondere Volvo AB, steuern einen Gewinn von 253 Mio. Euro zum Renault Ergebnis bei (gegenüber 155 Mio. Euro in 2003). Das Konzernergebnis vor Steuern beträgt im abgelaufenen Jahr 4,252 Mrd. Euro, gegenüber 3,023 Mrd. Euro im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Steuerlast und der Minderheitsbeteiligungen erzielt Renault 2004 ein Rekord-Nettoergebnis von 3,551 Mrd. Euro (gegenüber 2,480 Mrd. Euro in 2003). Damit beläuft sich die Eigenkapitalrendite von Renault auf 28,4 Prozent. Das Nettoergebnis je Aktie steigt von 9,32 Euro im Vorjahr auf jetzt 13,35 Euro. Eine immer solidere Finanzstruktur Die erfreulichen Geschäftszahlen ermöglichten Renault, seine Finanzstruktur weiter zu stärken. Das Eigenkapital des Renault Konzerns stieg zum 31. Dezember 2004 um 2,469 Mrd. Euro auf 16,060 Mrd. Euro. Die Nettofinanzverschuldung der Automobilsparte reduzierte Renault gegenüber Ende Dezember 2003 um 1,207 Mrd. Euro. Sie beläuft sich zum 31. Dezember 2004 auf 541 Mio. Euro. Der deutliche Schuldenabbau ist ein Beleg für die verbesserte operative Leistung des Konzerns. Gegenüber 2003 stieg der Cash-Flow um 1,201 Mrd. Euro, und der Überschuss beim Bedarf an Betriebsmitteln konnte um 401 Mio. Euro gesteigert werden. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich 2004 auf 2,823 Mrd. Euro, gegenüber 2,533 Mrd. Euro im Vergleichsjahr. Durch optimiertes Investitionsmanagement in der Automobilsparte begrenzte Renault – ohne Anwendung von IAS 38 – die Investitionen im Berichtsjahr auf ein mit dem Vorjahr vergleichbares Niveau von 5,4 Prozent des Umsatzes (5,5 Prozent in 2003). Die aus der Betriebstätigkeit freigesetzten Mittel finanzieren mühelos die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Der Free-Cash-Flow (ohne Veränderungen beim Bedarf an Betriebsmitteln) des Konzerns verbesserte sich auf 1,528 Mrd. Euro (nach 617 Mio. Euro im Vorjahr). Durch den Schuldenabbau in der Automobilsparte und die gleichzeitige Erhöhung des Eigenkapitals beläuft sich der Nettoverschuldungsgrad Ende 2004 auf nur noch 3,4 Prozent. Ein Jahr zuvor betrug er noch 12,9 Prozent. Der Jahresabschluss mit den am 08. Februar 2005 vorgelegten Unternehmenszahlen wird am 22. Februar vom Verwaltungsrat verabschiedet. Die guten Renault Ergebnisse, die solide Bilanz und die Kapazität, Liquiditäten zu erwirtschaften, erlauben es dem Verwaltungsrat, der Jahreshauptversammlung der Aktionäre am 29. April 2005 eine signifikante Erhöhung der Dividendenausschüttung auf 1,80 Euro je Aktie vorzuschlagen (gegenüber 1,40 Euro je Aktie in 2003). Ausblick 2005: Expansion außerhalb Europas fortsetzen Für 2005 erwartet Renault für den europäischen Automobilmarkt keine nennenswerte Belebung. Für die anderen Weltmärkte, auf denen der Konzern präsent ist – mit Ausnahme der Türkei –, rechnet Renault mit einem leichten Aufschwung. Vor diesem Hintergrund wird der Hersteller auch in diesem Jahr von seiner erneuerten Modellpalette profitieren, und zwar nicht nur vom Erfolg der Mégane-Familie und der modernen Modelle im Segment leichte Nutzfahrzeuge, sondern auch vom Modus, der 2005 in sein erstes vollständiges Verkaufsjahr startet, und der Markteinführung des neuen Clio im zweiten Halbjahr 2005. Dank dieser attraktiven Modellpalette und der Erweiterung des Logan-Programms in zahlreichen Ländern – einschließlich des Produktionsanlaufs in Russland, Marokko und Kolumbien – wird der Konzern seine Expansion außerhalb Europas weiter fortsetzen. So will Renault trotz der ungünstigen Marktlage und steigender Rohstoffpreise seinen weltweiten Absatz auch im laufenden Jahr steigern und einen Konzern-Bruttogewinn von mindestens vier Prozent des Umsatzes erzielen, unter Anwendung der IFRS (International Financial Reporting Standards): Die Anwendung der IFRS wirkt sich auf den Bruttogewinn von Renault hauptsächlich durch die nachträgliche Anwendung von IAS 38 aus (Kapitalisierung der Entwicklungskosten). Im Jahresabschluss 2004 würde der Bruttogewinn durch Anwendung dieser Norm um ungefähr 300 Mio. Euro geringer ausfallen. Anmerkung: Vorschriftsgemäß stellt Renault seine Finanzergebnisse 2004 in dieser Mitteilung auf Grundlage der gleichen Rechnungslegungsstandards dar wie in 2003. Auf den Jahresabschluss 2005 (ab 01.Januar 2005) wird der Konzern die IFRS anwenden. Zwecks Vergleichbarkeit werden noch vor Ende Februar die Auswirkungen der Anwendung dieser Standards auf den Jahresabschluss 2004 veröffentlicht. |
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