Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/finale-der-rallye-dakar-nach-9-000-km-nissan-platz-4-article4755.html Thema: Motorsport | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Finale der Rallye Dakar nach 9.000 km: Nissan Platz 4Der Pick-Up habe in den vergangenen 16 Tagen seine Zuverlässigkeit unter zum Teil extremen Bedingungen trefflich unter Beweis gestellt, fuhr Martineau fort. "An Giniels Auto waren nur Wartungsarbeiten fällig, während andere Teams – zum Beispiel Volkswagen – ganze Baugruppen auswechselten." Noch sei aber eine Menge zu tun, um ganz vorne mitfahren zu können. "Dazu brauchen wir die entsprechenden Mittel und die Zeit. Schließlich fahren wir gegen ein Team, das seit vielen Jahren im Rallye-Raid-Sport die absolute Spitze markiert", gab der Franzose zu bedenken. Zum Schluss verteilte er noch ein Riesenlob an de Villiers: "Giniel hat sich bei dieser Rallye als der ideale Fahrer entpuppt. Er hat das Format eines Peterhansel, kein Zweifel!" Der Südafrikaner war nach seiner dritten Top-Ten-Platzierung in Folge ebenfalls rundum zufrieden: "Ich fühle mich gut, das ist ein echter Lohn für die harte Arbeit der letzten Monate. Der Wagen hat einen großen Sprung nach vorn gemacht, vor allem in puncto Zuverlässigkeit. Leider haben wir wertvolle Zeit in den Dünen verloren – das ist noch ein wenig unsere Schwachstelle. Dafür war der Pick-Up unter allen anderen Bedingungen nahezu perfekt. Die Konkurrenz erwies sich in diesem Jahr als stärker denn je, daher ist unsere Leistung um so höher einzuschätzen. Mein Ziel war es, nicht zu sehr nach der Gangart der Gegner zu schielen, sondern das Auto am Ende jeder Prüfung möglichst heil ins Ziel zu bringen. Wir konzentrierten uns daher auf unser Rennen und versuchten, so wenig Fehler wie möglich zu machen." Jean-Marie Lurquin teilte das Cockpit der Nummer 314 mit de Villiers. Seine Dakar-Bilanz: "Wir haben einige schöne Einzelergebnisse zustande gebracht, vor allem zum Ende hin. Leider hatten wir in den Dünen einige Probleme – da müssen wir am Auto noch einiges verbessern. Auf schnelleren Strecken fuhr Giniel unglaublich gut, da zeigte der Nissan sein wirkliches Potenzial. Wir waren nicht immer sehr nett zum Auto – doch hat es uns trotzdem bis hierher gebracht! Hätte mir vor dem Start jemand gesagt, dass wir fast aufs Podium geklettert wären, hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich denke, dass der Pick-Up des Jahrgangs 2005 das zuverlässigste Auto im Spitzenfeld war. Und bei weitem nicht das Langsamste!" Mit 52 Jahren bewies Ari Vatanen, dass er noch immer den Einsatzwillen und das Feuer eines 20jährigen besitzt. Doch der Tod von Motorrad-As Fabrizio Meoni hinterließ auch bei ihm Spuren: "Die sportlichen Ereignisse rückten danach in den Hintergrund. Es ist immer traurig, wenn Menschen bei der Ausübung ihres Berufes und ihrer Passion ums Leben kommen. Denn jeder Teilnehmer kommt mit großen Hoffnungen und Träumen zur Dakar. Zu meiner eigenen Leistung: Für einen in nur neun Monaten aufgebauten Wagen hat der Pick-Up eine gute Performance abgeliefert. Das Potenzial ist da, das zeigen unsere fünf Einzel-Siege. Ich denke, der Wagen ist noch in vielen Bereichen leicht zu verbessern. Bis zur nächsten Dakar bleibt Zeit genug." Tiziano Siviero wird die Rallye lange im Gedächtnis behalten: "Das war ein unvergessliches Erlebnis", bekannte der italienische Beifahrer Vatanens. "Ich musste mich an einen neuen Fahrer gewöhnen, und habe eine Menge gelernt. Ich denke, dass mit dem Nissan Rallye Raid-Team in den nächsten Jahren noch stärker zu rechnen sein wird. Die Mannschaft ist sehr geschlossen, motiviert, sehr nah am absoluten Top-Niveau und hat eigentlich alles, um auch einmal ganz vorne zu landen. Noch gibt es ein wenig Arbeit, aber ich denke, wir sind nah dran..." Wie erwartet ergab das lockere Auslaufen am Strand von Dakar keine Änderungen unter den Top Ten. So behielten auch Carlos Sousa/Thierry Delli-Zotti im Dessoude-Pick-Up als beste Privatiers Platz sieben. "Ich bin mit diesem Resultat zufrieden", sagte der Portugiese. "Die Stimmung im Team ist sehr angenehm, alle geben ihr Bestes. Für uns kam der Knackpunkt in jener Prüfung, in der wir wegen eines kleinen Problems sieben Stunden verloren. Das kostete uns am Ende einen Platz unter den besten Fünf. Am stärksten in Erinnerung bleibt mir aber die Prüfung mit dem Wasserpumpenschaden. Die Mechaniker arbeiteten die Nacht durch, um uns ein fertiges Auto hinzustellen. Um 7.30 Uhr war der Pick-Up fertig, eine Stunde später ging es zum Start." In der T1-Kategorie erfüllte Benoit Rousselot im Pathfinder seinen Auftrag: in Dakar ankommen. "Was für ein Rennen, ich werde die Dakar nie mehr mit den Augen von früher sehen. Man muss mental und physisch unglaublich stark sein, um sie bis zum Ende durchzustehen. Jetzt konzentriere ich mich auf mein zweites Ziel, den Weltcup in der T1-Klasse. Die Erfahrungen aus 9000 Dakar-Kilometern werden mir dabei extrem hilfreich sein", hofft der Debütant. Teamchef André Dessoude verlor in den letzten zwei Wochen fünf von zehn gemeldeten Wagen – darunter die Pick-Up von Shinozuka und de Mevius, den X-TRAIL von Paul Belmondo und den Pathfinder von Isabelle Patissier. Dennoch überwogen die positiven Erkenntnisse: "Es war eine schwierige und schnelle Rallye, auch für die Service-Teams, die viele Kilometer abspulen mussten. Wir haben gezeigt, dass der Original-Pick-Up des Jahrgangs 2003 sehr zuverlässig ist; manchmal konnten wir sogar die Werkswagen ein wenig ärgern. Carlos fuhr ein tolles Rennen; leider schieden Shino und Grégoire nach Unfällen aus. Wäre alles glatt gegangen, hätten wir hier vielleicht Platz vier und fünf schaffen können." Der Japaner Jun Mitsuhasi habe in einigen Prüfungen hervorragende Leistungen gezeigt, in anderen aber auch Fehler gemacht, hat der Wüstenfuchs aus St. Lo festgestellt. "Sein X-TRAIL ging sehr gut, auch der Co-Pilot machte keine großen Schnitzer. Jun ist sehr talentiert, er muss nur noch lernen, sein Feuer und seinen Einsatzwillen besser zu kanalisieren." Immerhin beendete der junge Fahrer aus dem NISMO-Nachwuchsprogramm die Rallye auf Platz elf im Gesamtklassement. Der Einsatz chinesischer Fahrer in zwei Nissan Paladin wertete Dessoude als vollen Erfolg. "Alles lief so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die chinesischen Manager vertrauten uns völlig, und ich denke, sie brauchen es nicht zu bereuen. Ein 19. Platz mit einem relativ unerfahrenen Piloten und einem Auto, das eigentlich nicht für eine solche Aufgabe ausgelegt wurde, ist aller Ehren wert." Zufrieden zeigte sich der Teamchef auch über die Leistungen des Dakar-Neulings Benoit Rousselot. "Er ist ein sehr lernwilliger Schüler und ich denke, dass er das Erlebte schnell umsetzen wird. Die Zukunft gehört ihm: Mit einem Wort: Bravo!" Endstand der 27. Rallye Dakar nach der 16. Etappe (Dakar-Dakar): *Team Nissan France DessoudeAm Ende sahen 75 Autos, 104 Motorräder und 36 Lkw das Ziel! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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