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Feuerwehr Stuttgart fährt Mercedes-Benz CitaroIn diesen 12 m langen und 2,55 m breiten zweiachsigen Omnibus ist die ganze Erfahrung der Stuttgarter Einsatzexperten bei Feuerwehr und Feuerwehr-Rettungsdienst eingeflossen. Entstanden ist so nicht nur ein Transportmittel für bis zu 15 verletzte Personen. Mit fünf Behandlungsplätzen für liegende Schwerverletzte und zehn Sitzplätzen für Leichtverletzte ist der neue Citaro-GRTW ein vollwertiger mobiler Behandlungsraum für Einsätze bei mittelschweren Schadensereignissen, der auch als mobile Sanitätsstation bei Großveranstaltungen oder zum Transport besonders schwergewichtiger Patienten eingesetzt werden kann. Das Fahrzeug ist Teil des Gesamtkonzepts zur Gefahrenabwehr bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft. Die erforderlichen Finanzmittel wurden vom Innenministerium des Landes Baden-Württemberg bereitgestellt. Nicht zuletzt haben die ausgezeichneten Fahreigenschaften des Citaro für den schonenden Transport Verletzter, sein Niederflurkonzept mit stufenlosen Einstiegen und ebenem Wagenboden ohne Podeste im vorderen Teil des Busses, seine Zuverlässigkeit, die Sicherheits-Ausrüstung mit Elektronischem Bremssystem (EBS), ABS und Antriebs-Schlupf-Regelung ASR sowie seine Komfort-Einrichtungen wie Kneeling-Einrichtung und Karosserie-Hebe- und Absenkvorrichtung die Entscheidung für den Niederflurbus von Mercedes-Benz ebenso bestimmt wie die Antriebs-Konfiguration mit einem 205 kW/ 279 PS starken liegenden 6-Zylinder-Motor OM 906 hLA in Kombination mit einem sechsstufigen Automatikgetriebe ZF Ecomat. Standort des neuen GRTW ist die Feuer- und Rettungswache 5 (Filder) in Stuttgart-Degerloch. Von dort aus wird das in weiß lackierte und mit einer leuchtroten Folienbeklebung versehene Fahrzeug mit den großflächigen Beschriftungen "Bevölkerungsschutz Baden-Württemberg" und "Rettungsdienst" in blauer reflektierender Folie, "Feuerwehr Stuttgart" in weißer reflektierender Folie sowie einer retroreflektierenden Konturen-Markierung seitlich und am Heck zu seinen oftmals lebensrettenden Einsätzen alarmiert. Oberster Grundsatz, so die Stuttgarter Feuerwehr, ist aber nicht allein die Schnelligkeit, sondern vielmehr die Qualität der Versorgung verletzter Personen bei Großschadenslagen. Dabei geht es nicht um die Durchführung von Notoperationen, sondern in erster Linie um die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen, die Herstellung der Transportfähigkeit und den möglichst schonenden Transport von bis zu 15 Notfall-Patienten. Dafür ist im Citaro-GRTW bestmöglich vorgesorgt: Das Fahrwerk ist mit Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), Luftfederung über eine Elektronische Niveau-Regulierung (ENR) mit Kneeling-Einrichtung sowie Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse ausgestattet. Die Heckscheibe und die letzten Seitenscheiben links und rechts davor sind anstelle der Glasscheiben mit Blech beplankt worden. In der Mitte des Busses sind im Boden Befestigungsschienen für die sichere Befestigung eines Krankenhausbetts bzw. einer Schwerlasttrage. Damit der jeweilige Einsatzort schnell erreicht und auch etwas unwegsameres Gelände befahren werden kann, lässt sich der Bus um maximal sieben Zentimeter anheben. Für einen schnellen Zugang ins Innere des Busses sorgen zwei breite, zweiflügelige und pneumatisch öffnende Einstiege: eine Innenschwenktür vorn und eine Außenschwingtür in der Mitte des Busses. Sicherheit vor Verwechslung bei der Bedienung des Busses durch den Fahrer garantiert die ausschließliche Verwendung serienmäßiger beleuchteter Schalter mit Ausnahme der Bedieneinrichtungen für die Sondersignal-Anlage und den Unfall-Datenspeicher. Weitere Charakteristika sind die am Dachrand rundum angebrachten Xenon-Scheinwerfer zur Umfeldbeleuchtung sowie die zusätzlichen Heckblitzleuchten zur Absicherung der Einsatzstelle. Einen effizienten Schutz für am Heckbereich des Fahrzeugs vorbeigehende Passanten bieten der zusätzlich eingebaute Abstandswarner und ein Rückfahrsensor. Wichtig ist vor allem die sichere Lagerung der Unfallopfer im voll klimatisierten Bus – je nach Jahreszeit beheizt oder abgekühlt. In den verstärkten Seitenwänden sind neben den Heizkörpern der leistungsstarken Konvektorenheizung auch Befestigungsschienen für zwei übereinander angeordnete DIN-Krankentragen mit Vakuummatratzen im vorderen Bereich des Busses eingebaut, die - wenn nicht benötigt - abgeklappt und an der Seitenwand sicher befestigt werden können. Zwei zusätzliche Stryker-Krankentragen sind direkt über den Radkästen der Hinterräder angeordnet. Dazu kommt eine spezielle Schwerlasttrage zur Lagerung von Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 350 kg, die mit AMF-Befestigungsgurten gegen Verrutschen gesichert ist. Zehn Sitze im Vorderwagen sind zum Transport sitzender bzw. leicht verletzter Personen mit desinfektionsmittelfestem Kunstlederpolstern bezogen worden. Die Lebensrettung gewährleistet vor allem die medizinische Ausstattung des Citaro-GRTW. Sein flexibles Baukastenprinzip und seine ergänzte technische Konzeption stellen die ideale Basis für ein derart individuell auf den lokalen Einsatzzweck zugeschnittenes Spezialfahrzeug dar. Dazu gehört neben dem niedrigen Einstieg auch die Möglichkeit, das Fahrzeugniveau auf Knopfdruck über die Kneeling-Anlage um vier Zentimeter abzusenken. Das erleichtert nicht nur Behinderten und Verletzten den Einstieg, sondern vor allem auch Rettungskräften den Transport von Patienten auf Tragen ins Innere des Fahrzeugs. Am mittleren Einstieg erleichtert eine mechanische Klapprampe den Zugang zum neuen GRTW. Zur medizinischen Ausrüstung des Busses zählen je fünf EKG/Defibrillator-Kombinationen sowie Beatmungsgeräte, Spritzenpumpen, Absaugpumpen und ein System für die EDV-gestütze Patienten-Datenerfassung. An jedem der fünf Behandlungsplätze befinden sich zudem jeweils ein Mediboard zur Aufnahme der medizinisch-technischen Geräte, eine 10 l-Sauerstoff-Flasche, Infusionshalter und ausreichend Haltemöglichkeiten für das dort arbeitende medizinische Personal. Außerdem verfügt das Fahrzeug über einen Notfall-Rucksack, eine Notarzt-Sondertasche, zwei Baby-Notfallkoffer, eine Chirurgie-Sondertasche und einen Notfallkoffer zur Behandlung von Vergiftungen. Zwei weitere Sauerstoff-Flaschen befinden sich im Bereich der sitzenden Fahrgäste, wobei die dort angebrachten Schlauchdurchführungen für die Sauerstoff-Leitungen auch gleichzeitig als Infusions-Aufhängungen verwendet werden können. Im Heckbereich ist über die gesamte Höhe und Breite des Busses ein Schrank mit zwei ausziehbaren Arbeitsflächen eingebaut. In den Schrank integriert sind neben diversen Aufbewahrungsfächern für medizinisches Material wie Pflaster und Verbandstoff auch je ein Kühl- und ein Wärmefach, ein Ampullarium für ca. 100 Ampullen, ein Betäubungsmittel-Tresor und sechs Hohlrohre zur Aufnahme von Sauerstoff- und Absaugkathetern. Damit die medizinische Ausrüstung permanent voll einsatzbereit ist, wird die Funktion aller Geräte an Bord des Busses bei der Stuttgarter Feuerwehr täglich umfassend überprüft. Versorgt werden die medizinischen Geräte sowohl über einen externen Stromanschluss für 24 Volt, acht Steckdosen mit 230 Volt und zwei Ladegeräte. Das Bordnetz arbeitet wie üblich mit 24 Volt. Es versorgt alle an Bord des neuen Citaro-GRTW vorhandenen serienmäßigen sowie die feuerwehrüblichen Verbraucher (Sondersignal-Anlage, gelbe Heckblitzer, Umfeldbeleuchtung etc.) ebenso wie die verstellbaren Lichtspots im Innenraum, vor allem über den Behandlungsplätzen. Zum Einsatz kommen auch ein Mikrophon für Lautsprecherdurchsagen, ein Navigations-System und zwei Sprechfunkgeräte für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Bereich der Instrumententafel. Zur Ausrüstung zählen darüber hinaus auch drei mobile Telefonanlagen, ein Faxgerät sowie ein Datenfunkgerät, ebenso zwei separat regelbare Lautsprecher und mehrere Funkantennen. |
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