Falscher Luftdruck - hohes Risiko
„Deshalb sollten Autofahrer etwa alle zwei Wochen und vor jeder längeren Fahrt den Reifendruck überprüfen. Dies gilt auch für mit Stickstoff oder Reifengas gefüllte Pneus“, erklärt Helge Hoffmann, Leiter Produkttechnik bei Michelin. Wichtig: Da ein erhitzter Pneu bis zu einem bar mehr Druck aufweist, empfehlen die Experten den Druck immer nur am kalten Reifen zu messen. Auch eine kurze Sichtprüfung ist ratsam: Beträgt die Profiltiefe weniger als drei Millimeter oder sind offensichtliche Schäden erkennbar, muss der Reifen sofort ausgetauscht werden.Zu niedriger Luftdruck hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Fahrstabilität und den Bremsweg, sondern führt auch zu höherem Kraftstoffverbrauch und einer kürzeren Reifenlebensdauer. „Die Angaben der Fahrzeughersteller sind in der Regel Minimalluftdrücke, die hohen Komfort bieten“, so Hoffmann. „Am besten befüllt man immer mit zwei bis drei Zehntel mehr Druck, so laufen die Reifen kühler, haben einen besseren Rollwiderstand und sind länger haltbar.“Mehr Last – mehr DruckWer mehrere Personen mitnimmt, schweres Gepäck an Bord hat oder mit Dachgepäckträger fährt, muss den Luftdruck seines Fahrzeuges erhöhen. Die entsprechenden Werte gelten auch auf längeren Autobahnfahrten mit hoher Geschwindigkeit. Aus Komfortgründen sollte man, sobald man wieder mit weniger Last fährt, den Druck senken.Wichtig für CamperZieht man einen Wohnwagen, muss der Reifendruck in den Hinterrädern des Zugwagens ebenfalls entsprechend der jeweiligen Belastung erhöht werden. Da Wohnwagen und Anhänger oft über sehr lange Zeit stehen, ist hier eine allgemeine Reifen-Prüfung besonders wichtig. Helge Hoffmann ergänzt: „Sollten für die Fülldrücke von Wohnwagen- und Anhängerreifen keine Herstellerempfehlungen vorliegen, stellen Sie an diesen Reifen einen Druck von 3,0 bar im kalten Zustand ein.“Noch sicherer in die ZukunftZusammen mit Partnerunternehmen entwickelt Michelin derzeit ein intelligentes Luftdruckmanagement-System, das den Reifendruck während der Fahrt der jeweiligen Lastsituation anpasst. Das System, das voraussichtlich in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommt, bietet nicht nur höheren Komfort für die Passagiere, sondern hilft auch den Treibstoffverbrauch deutlich zu senken.
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