Fahrzeugsicherheit durch Elektronik

Elektronische Hilfen wie Abstandshalter, Spurführungssysteme und Spurwechsel-Assistenten könnten Unfälle verhindern. Denn sie unterstützten den Fahrer und entlasteten ihn in Stresssituationen, erklärte Nagel. "Die Verantwortung muss jedoch in allen Situationen beim Fahrer verbleiben." Die Technik habe auch Nachteile: Sie könne den Menschen am Steuer mit zu vielen Informationen überschütten oder im entscheidenden Moment ausfallen. Diese Risiken werde das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen wissenschaftlich untersuchen lassen, kündigte der Staatssekretär an. "Wenn es Fehlentwicklungen gibt, muss der Gesetzgeber reagieren."

Sicherere Straßen blieben ein zentrales Anliegen des Ministeriums. Derzeit arbeite man vor allem daran, schwächere Verkehrsteilnehmer besser zu schützen, Landstraßen sicherer zu machen und die Gefahren zu mindern, die von schweren Nutzfahrzeugen ausgingen, erläuterte Nagel. Zusätzliche Spiegel sollten künftig dafür sorgen, dass es bei Lastwagen keinen "toten Winkel" mehr gebe. Mit Fernsehkameras könne der Fahrer vielleicht schon bald sehen, was hinter seinem Fahrzeug passiere.

Unverzichtbar sei auch ein besserer Schutz von Fußgängern bei Kollisionen mit Kraftfahrzeugen: "Wir arbeiten in der Europäischen Union intensiv an einem Verbot der starren Frontschutzbügel, wie man sie besonders an Geländewagen sieht", betonte Nagel. Das Ziel der Verkehrspolitiker in der EU sei ehrgeizig: "Wir wollen erreichen, dass es 2010 nur noch halb so viele Verkehrstote gibt wie 2001."