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Thema: Messen


EuroCargo 2006

Angesichts strengerer Grenzwerte für Feinstaub und steigender Kraftstoffpreise gerät die Logistikbranche zunehmend unter Druck. Wie lassen sich Betriebskosten senken und gleichzeitig höhere Umweltstandards einhalten? Das sind zentrale Themen auf dem Gemeinschaftsstand des Trägerkreises Erdgasfahrzeuge und des Initiativkreises Erdgas als Kraftstoff (IEK) anlässlich der EuroCargo 2006 (30.05. – 01.06.) in Köln.

Besonders für Flottenbetreiber lohnt sich im Hinblick auf verschärfte EU-Luftqualitätsgrenzwerte ein Umstieg auf Erdgasfahrzeuge. Denn seit Anfang 2005 gelten EU-weit deutlich strengere Grenzwerte für Feinstaub, ab 2010 greift außerdem ein neuer Messwert für Stickstoffdioxid in der Luft. Beide sind vor allem ein Problem von Dieselmotoren. Zwar hilft gegen Feinstaub der Partikelfilter, aber bei Stickstoffdioxid ist dieser nicht wirksam. Auf Flottenbetreiber mit Dieselfahrzeugen wird dann die nächste Kostenlawine zurollen, denn ohne teure Nachrüstungen drohen Fahrverbote.

Erdgasfahrzeuge dagegen stoßen fast keinen Feinstaub aus und weisen die niedrigsten Emissionen von Stickoxiden auf. Darum spielt diese Antriebsart bei dem Pilotprojekt des Bundesumweltministeriums "Für die letzte Meile auf die sichere Seite" eine entscheidende Rolle. "Denn bislang erfüllen nur Erdgasfahrzeuge die anspruchsvollen Umweltstandards im Projekt", erläutert Ludwig-Michael Cremer, Kommunikationsbeauftragter des Pilotprojekts. Das Bundesumweltministerium fördert im Rahmen dieses Projektes schadstoff- und lärmarme Lieferfahrzeuge, die von Logistikdienstleistern im innerstädtischen Verteilerverkehr und in Ballungsräumen eingesetzt werden. Von einer einseitigen Fixierung auf herkömmliche Fahrzeugtechnik rät Cremer ab: "Bei der Betrachtung der Betriebskosten wird für die Logistikbranche die Kalkulation der Einsatzfähigkeit immer wichtiger. Und diese kann in Zukunft nur gewährleisten, wer auf anspruchsvolle Umweltstandards setzt."

Seit das Deutsche Rote Kreuz die ersten Erdgasfahrzeuge in Betrieb genommen hat, schrecken schärfere Grenzwerte Kreisgeschäftsführer Michael Nickolaus nicht mehr: "Da der Erdgasantrieb weder ein Feinstaub noch ein Partikelproblem hat, haben wir mit diesen Fahrzeugen eine einzigartige Planungssicherheit." Dies gilt laut Nickolaus auch für die Kostenseite. "Der niedrige Mineralölsteuersatz für Erdgas ist langfristig gesetzlich festgelegt." Ein Vergleichstest der Technischen Universität Wien bescheinigt das Einsparpotenzial beim Erdgasantrieb: Eine Flotte mit zehn Lieferfahrzeugen spart demnach über eine Nutzungsdauer von vier Jahren rund 30.000 Euro.


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