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Erfolgsduo Bruno Saby und Michel PérinObwohl Bruno Saby und Michel Périn beim Weltcup-Auftakt in Südamerika erst ihre fünfte gemeinsame Rallye bestritten haben, so ist mit ihrem Sieg doch ein Knoten geplatzt. "Volkswagen hat mir die Chance gegeben, meine Karriere fortzusetzen. Nun haben wir unser Vorhaben, das junge Team zu einem Sieg zu führen, 14 Monate nach dem Debüt des Race-Touareg erfüllt", freut sich Saby. "In Marokko haben wir 2004 zwei Etappensiege erzielt, anschließend bei der Rallye d’Orient vier Etappen lang bis zwei Tage vor Schluss geführt. Auch bei der Rallye Dakar 2005 lagen wir nach der sechsten Etappe vorn und fuhren am Ende einen Etappensieg, aber immer mussten wir Rückschläge hinnehmen und es hat nie ganz gereicht. Umso größer ist jetzt die Freude über den Triumph." Glückwunsch-Telegramm von Frankreichs Sportminister Zu den Gratulanten des Volkswagen Werkspiloten zählte neben Jacques Régis, dem Präsidenten des französischen Automobilsport-Verbandes FFSA, auch Jean-François Lamour. Der Sportminister Frankreichs, einst Olympia-Sieger und Weltmeister im Fechten, ist in Frankreich ausgesprochen populär. "Über sein Telegramm habe ich mich besonders gefreut, denn er behandelt unterschiedlichste Sportarten gleichwertig und kann sportliche Leistungen aus seiner eigenen Erfahrung heraus beurteilen", betont Saby. Zu den Parallelitäten, die die Biografien von Saby und Périn vereinen, zählt, dass beide 1992 vom klassischen Rallyesport in den Marathon-Rallyesport wechselten mit großem Erfolg: Saby gewann nur zwölf Monate nach seiner Premiere in der neuen Disziplin die Rallye Dakar, Périn entschied noch in seiner Debüt-Saison die Rallye Tunesien und die Rallye Paris-Peking als Beifahrer von Pierre Lartigue für sich. "Paris-Peking war eines der intensivsten Erlebnisse meiner Karriere", erinnert sich der Copilot. "27 Tage lang, also fast einen ganzen Monat, verbrachten wir im Cockpit, um von Europa nach Asien bis in die chinesische Hauptstadt zu fahren." Einer seiner hartnäckigsten Gegner, der ihm bei der 16.000 Kilometer langen Rallye zeitweilig den Sieg streitig machte, war Bruno Saby. "Das Trio Citroën - Lartigue - Périn war damals fast unschlagbar", urteilt der Franzose. 20 Erfolge in 34 Einsätzen: Périn erzielte in den sechs Jahren zwischen 1992 und 1997 eine fast unglaubliche Siegquote von 58 Prozent, um später in der Rolle des Teammanagers für seinen langjährigen Arbeitgeber in die Rallye-Weltmeisterschaft zu wechseln. Fitness, harte Arbeit und familiäre Unterstützung als Basis des Erfolgs "Seine Erfolge beruhen darauf, dass er extrem methodisch und ausgesprochen hart arbeitet, sich sehr gut organisiert und auch die ganze Nacht hindurch ein Roadbook bearbeitet, wenn es nötig ist", lobt Saby seinen Copiloten, der sich mit einem intensiven Sport-Programm auch persönlich fit hält. "Seit meiner Zeit als Teammanager habe ich 13 Kilo abgenommen", bekennt Périn, der in Epernay in der Champagne südlich von Reims lebt. Drei Mal pro Woche zwei Kilometer Schwimmen, Mountainbike-Touren von vier Stunden, im Winter Ski nordisch zehn bis zwölf Stunden Sport pro Woche sind die Regel für den Familienvater, der im Kreise der Seinen größte Unterstützung erhält. Partnerin Marie-Christine Lallement war einst selbst Rallye-Copilotin und dirigierte Christine Driano 1993 zum Damen-WM-Titel. Kein Wunder, dass Tochter Camille bereits im Alter von acht Jahren Gymnastik-Wettbewerbe bestreitet. "Nach unserem Erfolg in Südamerika durften wir uns zeitgleich über den ersten Teampreis unserer Tochter freuen", so der stolze Vater. Auch Bruno Saby, der mit Gattin Renée und den Söhnen Damien und Pierre in Grenoble lebt, zieht seine Kraft aus dem familiären Rückhalt. "Meine Familie hat alle meine Erfolge, aber auch schwierige Zeiten miterlebt und mich stets unterstützt", so Saby. "Als ich 1967 meine erste Rallye bestritt, saß mein Vater als Beifahrer neben mir. Ich hatte meinen Führerschein zwar erst seit zwei Wochen, aber er erkannte, dass ich mit der Verantwortung umgehen konnte und er unterstützte mich seither. Darin liegt der Grund, warum ich auch nach fast 40 Jahren im Motorsport immer noch erfolgreich bin: Noch heute denke ich an unseren gemeinsamen Start, bis jetzt fühle ich beim Start einer Rallye die gleiche Begeisterung wie damals." Die Lage von Grenoble - einst ein Etappen-Ort der Rallye Monte Carlo - förderte schon früh die Motorsport-Begeisterung von Saby und dient heute als malerische Kulisse bei ausgedehnten Radtouren oder beim Golfspiel. Die gemeinsame Liebe zum Sport und zur Literatur verbindet Périn präzisiert das Können seines Chauffeurs. "Bruno respektiert meine Arbeit sehr und ist im Cockpit immer gelassen. Ein weiteres Plus ist sein Fahrstil. Bruno fährt sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten, aber er ist nie brutal zum Auto, was sich im Marathon-Rallyesport wegen der langen Distanzen besonders auszahlt." Können und Räson aus gemeinsam mehr als 60 Jahren Motorsport zeichnen das Duo als eine der erfahrensten Fahrerpaarungen im Marathon-Rallyesport aus. Eine weitere Gemeinsamkeit verbindet die beiden Franzosen ihre Liebe zur Literatur. Während Michel Périn Romane über das Frankreich des vorvergangenen Jahrhunderts liebt, beschäftigt sich Saby mit "Le Rouge et le Noir" von Stendhal, einem Roman aus der Ära der Restauration, ebenso wie mit dem "Kleinen Prinzen" von Saint-Exupéry. Als Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen entdeckte, dass der "Kleine Prinz" in Buchform sogar als ständiger Begleiter seines Werkspiloten bei der Rallye Dakar im Gepäck dabei war, erweiterte sich der Leserkreis erneut: Saby schenkte seinem Sportchef eine deutsche Version des Klassikers. |
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