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Thema: Umwelt & Natur


Erdgasfahrzeuge in Fuhrparks immer beliebter

Wenn sich auf der IAA Nutzfahrzeuge vom 21. bis 28. September 2006 in Hannover die Branche wieder einmal zur Schau der Innovationen trifft, wird für viele Besucher auch die Frage nach den Kosten der Mobilität eine wichtige Rolle spielen. Wie Unternehmen mit Erdgasfahrzeugen im Fuhrpark richtig sparen können, zeigt inzwischen eine ganze Reihe von Praxisbeispielen.

So ganz neu sind Erdgasfahrzeuge als Antriebsalternative nicht, aber immer mehr Unternehmen entdecken sie jetzt als kostensparende und umweltschonende Alternative für ihren Fuhrpark. Ob Handwerker, Kurierfahrer, Pizzaservice oder Pflegedienst – sie alle sind auf Fahrzeuge angewiesen, die kostengünstig und sicher fahren, und die auch dann einsetzbar sind, wenn aufgrund hoher Luftbelastung in den Innenstädten Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb stehen bleiben müssen. Was also tun? Für Rüdiger Geserick, Vorsitzender der Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz, steht die Antwort fest. Das ostdeutsche Unternehmen kaufte im Juli 30 VW Golf Variant bifuel mit Erdgasantrieb und ersetzt damit einen großen Teil seines Pkw-Fuhrparks. "Umweltschutz gehört wie Qualität und Sicherheit zu unseren Standards. Erdgasfahrzeuge sind für uns deshalb ein weiterer logischer Schritt." Zudem fahre die neue Flotte deutlich sparsamer als ihre Benzin-Konkurrenz.

(Erd)gas geben und sparen

Lieferfahrzeuge mit Erdgasantrieb sind bereits im ersten Jahr der Nutzung günstiger als vergleichbare Fahrzeuge mit Dieselantrieb. Das ist das Ergebnis betriebswirtschaftlicher Untersuchungen der Technischen Fachhochschule Wildau im Rahmen des Pilotprojekts "Für die letzte Meile auf die sichere Seite", das im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführt wurde. Auch eine im vergangenen Jahr erstellte Studie der Technischen Universität Wien bestätigt, dass Erdgastransporter gegenüber herkömmlichen Lieferfahrzeugen enorme Kostenvorteile bieten. So spart eine Flotte mit zehn Lieferfahrzeugen über eine Nutzungsdauer von vier Jahren nach den Wiener Ergebnissen insgesamt rund 30.000 Euro. Axel Fassbach ist Geschäftsmann durch und durch. Genau deshalb hat er entschieden, 20 Fiat Punto mit Erdgasantrieb in seinem Unternehmen "Hallo Pizza" einzusetzen. Seine Vorliebe für die Stadtflitzer aus Turin hat nichts damit zu tun, dass seine Köche italienische Speisen zubereiten: "Für mich sind die niedrigen Kosten maßgebend", so der Inhaber des bundesweit agierenden Pizza-Lieferservice. Derzeit kostet das Kilogramm Erdgas durchschnittlich 0,83 Euro. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Energiewerte, kann der Kraftstoff für weniger als die Hälfte des Benzinpreises und um rund 30 Prozent preiswerter als Diesel getankt werden. Damit dies auch langfristig so bleibt, hat die Bundesregierung einen günstigen Mineralölsteuersatz für Erdgas als Kraftstoff bis Ende 2018 festgesetzt.

Das macht Erdgasfahrzeuge auch für große Flotten interessant. Die DeTeFleet-Services, der Mobilitätsdienstleister im Telekom-Konzern, hat bereits mehr als 500 Erdgasfahrzeuge im Bestand, bis Ende 2006 sollen es 1.000 werden. Meist sind es Service-Fahrzeuge, die überwiegend im technischen Kundendienst der T-Com eingesetzt werden. Horst Krastetter, Sprecher der Geschäftsführung der DeTeFleet-Services: "Die Erdgastechnologie ist sicher und ausgereift, die Infrastruktur ist mittlerweile zufrieden stellend und der Einsatz von Erdgasfahrzeugen rechnet sich. Ökologie und Ökonomie stehen durch die Steuervergünstigung beim Erdgas-Kraftstoff und durch die Förderprogramme der Erdgasversorger in einem guten Verhältnis. Wir streben bis zum Jahr 2009 an, rund 2.500 Servicefahrzeuge mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen zu betreiben. Dabei werden die Erdgasfahrzeuge die weitaus wichtigste Rolle spielen."

Ökologie und Ökonomie in Einklang

Bereits seit 2004 ist die Diakonie Radevormwald mit sieben Erdgasfahrzeugen im Einsatz. Geschäftsführer Uwe Kremers schätzt wie viele andere Flottenbetreiber die Kostenvorteile. "Aspekte des Umweltschutzes im Sinne der kirchlichen Verpflichtung und die Erhaltung der Schöpfung" sind ihm aber mindestens ebenso wichtig. Der Straßenverkehr – besonders der gewerbliche – ist allein für rund 70 Prozent der Luftverschmutzung verantwortlich. Mit einem umweltschonenden Kraftstoff lassen sich die Schadstoff-Emissionen erheblich reduzieren. Serienfahrzeuge mit Erdgasantrieb weisen bereits heute im Schnitt einen CO2-Vorteil von 20 Prozent gegenüber den entsprechenden Benzinern und von sechs Prozent gegenüber den Dieselmodellen auf. So verschaffen sich Flottenbetreiber mit Erdgasfahrzeugen einen weiteren wichtigen Wettbewerbsvorteil.


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