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Thema: Messen


DEKRA: Generationenvergleich aktueller Pkw-Modelle auf Emissionen

Bei ihrem Generationenvergleich ließen die DEKRA Experten drei aktuelle Fahrzeugmodelle gegen drei Exemplare aus früheren Modelljahren antreten. Beim Vergleich von "Alt" und "Neu" ermittelten die Sachverständigen eine Verringerung des Ausstoßes der Schadstoffemissionen um bis zu 99 Prozent. Die Sachverständigen schickten einen VW Golf V Benziner und einen Golf I aus dem Jahr 1983, eine aktuelle Mercedes-Benz C-Klasse C 220 CDI und einen 190 D, Erstzulassung 1985, und in der dritten Paarung einen Peugeot 207 D mit einem Peugeot 205 D von 1992 auf den Abgasprüfstand. Geprüft wurden die Fahrzeuge nach dem derzeit gültigen "Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ), den alle Fahrzeuge bei der Typzulassung absolvieren müssen.

Die Mess-Ergebnisse lassen deutlich die Fortschritte erkennen, die in den vergangenen beiden Jahrzehnten bei der Schadstoffreduktion erzielt worden sind. Ob Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid oder Partikel: Bei allen drei Fahrzeugpaaren konnten Verbesserungen zwischen 60 und 99 Prozent festgestellt werden. Und dies, obwohl Motorleistung und Fahrzeuggewicht stark gestiegen sind. Die getesteten aktuellen Fahrzeuge waren zwischen 370 Kg (31%) und 560 Kg (69%) schwerer als ihre älteren Vergleichsmodelle.

Dieses Mehrgewicht ist zu einem großen Teil auf die Verbesserungen bei der Fahrzeug-Sicherheit und auf das Komfort-Angebot zurückzuführen. Sicherheitskomponenten wie Airbags, ABS, ESP und optimierte Crashstrukturen haben wesentlich zu einem Rückgang der Verkehrsopfer beigetragen. So ging die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten seit 1991 von 11.300 um mehr als die Hälfte auf 5.094 im Jahr 2006 zurück. An dieser positiven Entwicklung muss weiter gearbeitet werden, um das anspruchsvolle Ziel der "Europäischen Charta für die Straßenverkehrssicherheit" - Halbierung der Zahl der im Straßenverkehr Getöteten bis 2010 - zu erreichen.

"Allerdings kompensiert die starke Zunahme des Fahrzeuggewichts durch neue Sicherheitskomponenten und Komforteinbauten zu einem großen Teil die erzielten Einsparerfolge beim Kraftstoffverbrauch und die daran "gekoppelten" CO2-Emissionen", erläuterte Automobil Chef Klinke. Gewichtsbereinigt verminderte sich der Kraftstoffverbrauch und somit der CO2-Ausstoß bei den verglichenen Modellen um bis zu 28 Prozent.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst die "Schadstoffverringerer" geregelter Katalysator und Rußfilter direkt oder indirekt zu einer Verbrauchs- und CO2- Erhöhung beitragen.

Viele auf der AMI 2007 vorgestellten Modelle zeigen, dass bei den Fahrzeug-Herstellern an einer kontinuierlichen Verringerung des CO2-Ausstoßes gearbeitet wird. Start-Stopp-Automatik, synthetische Kraftstoffbeimischungen oder Biokraftstoffe, Erdgas- und Flüssiggas-Varianten, Hybridantriebe, Energierückgewinnung, Leichtlaufreifen und -öle sowie Aerodynamikverbesserungen sind nur einige Beispiele. Nicht einzelne Maßnahmen, sondern eine möglichst intelligente Kombination dieser verschiedenen Ansätze wird nach Ansicht von Klinke Fortschritte im Klimaschutz bringen. Auch wenn der Anteil des Straßenverkehrs nur 12% des deutschen CO2- Ausstoßes beträgt, fordert DEKRA die Automobilindustrie auf, an der CO2-Reduzierung weiterzuarbeiten, ohne das langfristige Ziel des Wasserstoffantriebs aus dem Auge zu verlieren.

Allerdings ist zu bedenken, dass die von den Fahrzeug-Herstellern vorgenommenen Maßnahmen zur CO2- Reduzierung sich kurzfristig nur geringfügig auf den Klimahaushalt auswirken werden, da diese Maßnahmen nur die Neuzulassungen (3,46 Mio. Fahrzeuge in 2006) betreffen, und somit ein nennenswerter Anteil dieser Fahrzeuge erst in einigen Jahren zu erwarten ist.

Deshalb appelliert DEKRA :

Für eine kurzfristige CO2-Reduzierung kann jeder Autofahrer etwas tun. Es gilt, die eventuell schon vergessenen Spritsparregeln zu beachten. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die CO2-Bilanz sondern auch auf die Geldbörse aus.

  • Möglichst im Drehzahlbereich mit dem geringsten spezifischen Kraftstoffverbrauch fahren
  • Bei längeren Stopps den Motor abschalten
  • Motor regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten lassen
  • Reifenluftdruck regelmäßig überprüfen
  • Fahrtstrecken planen um Staus zu umfahren
  • Energiesparseminare besuchen

Aber auch die Politiker und Kommunen sind gefordert.

Infrastrukturmaßnahmen zur Stauvermeidung und intelligente Ampelschaltungen mit Anzeige der verbleibenden Rotphase wurden neben steuerlichen Anreizsystemen als Beispiele genannt.

Da diese Maßnahmen alle Autos - ob alt oder neu – betreffen, ist dies sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zu den Herstelleraktivitäten. Damit sind Verbrauchsreduzierungen zwischen 10 und 20% machbar, die sich positiv auf die Klimabelastungen auswirken würden.


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