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Thema: Info & News


DaimlerChrysler-Vorstand Dr. Thomas Weber über ESP

Dr. Thomas WeberDas von Mercedes-Benz entwickelte Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP®), das die Schleudergefahr verringert und dem Autofahrer hilft, fahrdynamisch kritische Situationen besser zu meistern, hat die Verkehrssicherheit in Deutschland nachhaltig verbessert. Fünf Jahre nach dem serienmäßigen Einsatz des Systems in den Mercedes-Personenwagen stellt die Stuttgarter Automobilmarke einen deutlichen Rückgang der so genannten Fahrunfälle fest, bei denen Autofahrer die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verlieren, schleudern und von der Fahrbahn abkommen. "Wären alle Autos mit dem Stabilitäts-Programm ausgestattet, könnten in Deutschland jährlich mehr als 20.000 dieser schweren Verkehrsunfälle mit über 27.000 Unfallopfern verhindert werden", sagt Dr. Thomas Weber, DaimlerChrysler-Vorstand für Forschung und Technologie und Leiter der Entwicklung der Mercedes Car Group.

Laut einer repräsentativen Stichprobenanalyse der neuesten Unfallstatistik sind Mercedes-Personenwagen seit dem serienmäßigen ESP®-Einsatz weitaus seltener an folgenschweren Fahrunfällen beteiligt als Automobile anderer Marken. Betrug der Anteil der Fahrunfälle an den Unfalltypen neu zugelassener Mercedes-Modelle in den Jahren 1998/1999 durchschnittlich 20,7 Prozent, so verringerte er sich dank ESP® im Zeitraum 2002/2003 um mehr als 42 Prozent. Bei Pkw-Modellen anderer Marken ging der Anteil der Fahrunfälle am gesamten Unfallgeschehen hingegen nur um rund 13 Prozent zurück.

Fahrunfälle zählen zu den folgenschwersten Verkehrsunfällen: Im Jahre 2003 waren 43 Prozent aller im Straßenverkehr Getöteten und 20 Prozent der Verletzten Opfer von Fahrunfällen.

"ESP® ist neben Gurt, Airbag und ABS das mit Abstand wichtigste Sicherheitssystem moderner Personenwagen", sagt DaimlerChrysler-Vorstand Dr. Thomas Weber. "Mit der Erfindung von ESP® und dem serienmäßigen Einsatz dieser Technologie hat Mercedes-Benz einen wichtigen Trend für mehr Verkehrssicherheit gesetzt."

Das Potenzial dieses Systems zur Vermeidung schwerer Unfälle ist beachtlich. Zudem trägt ESP® dazu bei, die Verletzungsschwere der Pkw-Insassen zu vermindern. Weil schleudernde Fahrzeuge stabilisiert werden, sinkt zum Beispiel das Risiko gefährlicher Seitenkollisionen mit Bäumen, Masten oder anderen Hindernissen am Fahrbahnrand. So ging der Anteil der Unfälle mit höchster Verletzungsschwere nach dem serienmäßigen Einsatz des Stabilitäts-Programms bei Mercedes-Benz von 15 auf fünf Prozent zurück.

Weiterhin zeigen die Ergebnisse der Mercedes-Unfallforschung, dass sich Personenwagen mit ESP® seltener überschlagen als Autos ohne dieses Fahrsicherheitssystem. Bei Mercedes-Benz sank der Anteil der Überschlagunfälle dank ESP® um rund zwölf Prozentpunkte.

Auch Studien aus den USA und Schweden bestätigen den positiven Einfluss des Elektronischen Stabilitäts-Programms auf das Unfallgeschehen. Das amerikanische "Insurance Institute for Highway Safety" stellte fest, dass ESP® die Zahl der tödlichen Unfälle um mehr als ein Drittel (34 Prozent) verringern kann.

ESP® feierte 1995 bei Mercedes-Benz Weltpremiere und gehört seit Sommer 1999 zur Serienausstattung aller Pkw-Modelle mit dem Stern. Derzeit ist in Deutschland jeder zweite neu zugelassene Personenwagen mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm ausgestattet; bei Kleinwagen beträgt die Ausrüstungsquote unter zehn Prozent. In der Europäischen Union verfügt rund jeder dritte neue Personenwagen über das Fahrsicherheitssystem.

Statistik: Mercedes-Erfindungen ermöglichen Rückgang der Unfallzahlen

Das Elektronische Stabilitäts-Programm ist ein Ergebnis der realitätsorientierten Mercedes-Sicherheitsentwicklung, die konsequent den Erkenntnissen der Unfallforschung folgt. Diesem Grundsatz sind auch andere technische Meilensteine wie Knautschzone, Airbag, Gurtstraffer, Offset-Auslegung, Side- und Windowbag zu verdanken, von denen heute die Insassen aller Personenwagen profitieren.

Damit ist Mercedes-Benz seit nunmehr genau 65 Jahren Trendsetter in puncto Pkw-Sicherheit und trägt maßgeblich dazu bei, dass in Deutschland die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Auto-Insassen kontinuierlich sinkt - allein zwischen 1993 und 2003 um über 41 Prozent. Die Zahl der tödlich verunglückten Fahrer und Mitfahrer von Personenwagen verringerte sich im gleichen Zeitraum um mehr als 38 Prozent auf einen neuen Tiefstand.

Nach einer Reihe wegweisender Erfindungen, die den Insassenschutz nachweislich verbessert haben, steht bei Mercedes-Benz seit einigen Jahren der Aspekt der Unfallvermeidung im Fokus der Pkw-Sicherheitsentwicklung. Mit technischen Meilensteinen wie ESP®, Anti-Blockier-System (ABS), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), Brems-Assistent (BAS) und dem aktiven Fahrwerk Active Body Control (ABC) ist die Stuttgarter Automobilmarke auch auf diesem Gebiet Vorreiter und Trendsetter. Das Fernziel der Mercedes-Ingenieure ist die "Vision vom unfallfreien Fahren".

Ebenso wie Airbag, Gurtstraffer, ABS und ESP® wird auch die Entwicklung künftiger Mercedes-Sicherheitssysteme in erster Linie auf Analysen des tatsächlichen Unfallgeschehens und aufwändigen Praxistests basieren.

Sicherheitsentwicklung: Zielkonflikt zwischen Labortests und Unfallpraxis

Damit unterscheidet sich die Mercedes-Sicherheitsentwicklung von anderen Zielsetzungen, die statt der Erkenntnisse aus der Unfallforschung vor allem die Anforderungen von Laborversuchen wie dem so genannten Euro NCAP-Verfahren in den Mittelpunkt stellen. "Wir steuern auf einer falschen Spur, wenn wir Standard-Crashtests wie das Euro NCAP-Verfahren als einziges Prüfungs- und Beurteilungskriterium für die Sicherheit neuer Automobile zulassen und dabei das reale Unfallgeschehen aus den Augen verlieren", sagt Dr. Thomas Weber.

Das "European New Car Assessment Programme", bei dem die bekannten Sicherheits-Sterne vergeben werden, betrachtet die Stuttgarter Automobilmarke als ein gutes Hilfsmittel, um Autokäufer über den Insassenschutz neuer Modelle zu informieren. Doch die dabei vorgeschriebenen Crashversuche decken hinsichtlich der Unfallkonstellationen nur etwa ein Drittel des tatsächlichen Unfallgeschehens ab. Betrachtet man zusätzlich die exakte Unfallschwere, so sinkt dieser Anteil beträchtlich. Deshalb birgt das Programm nach Ansicht von Mercedes-Benz das Risiko, dass Automobile vorrangig auf die Erfüllung der Testvorschriften konstruiert werden und dadurch in vielen Unfallsituationen keinen ausreichenden Insassenschutz bieten.

Als Beispiel nennen die Mercedes-Fachleute Gegenverkehrskollisionen, bei denen oft Fahrzeuge unterschiedlicher Größe und Gewicht zusammenprallen. Dabei ist eine extrem steife Frontstruktur, die unter anderem beim Euro NCAP-Frontalaufprall zu Bestwerten führt, für den Insassenschutz nicht immer vorteilhaft.

"Viele sicherheitstechnische Innovationen der letzten Jahre haben keinen Einfluss auf die Ergebnisse der Euro NCAP-Tests. Ihre Schutzfunktion wird nicht mit Sternen belohnt. In der Praxis sind diese Systeme jedoch sehr sinnvoll, um Auto-Insassen in allen Unfallsituationen bestmögliche Sicherheit zu bieten", betont DaimlerChrysler-Vorstand Dr. Thomas Weber.

PRE-SAFE®: Präventives Sicherheitssystem künftig mit Nahbereichs-Radar

Auf den Erkenntnissen der Unfallforschung beruht auch das präventive Insassenschutzsystem PRE-SAFE®, das erstmals die Sekunden vor einem drohenden Unfall nutzt, um Insassen und Auto darauf vorzubereiten. So werden vorsorglich die vorderen Sicherheitsgurte gestrafft, Beifahrer- und Fondeinzelsitze bestmöglich eingestellt und bei drohendem Überschlag zusätzlich das Schiebedach geschlossen. Dr. Weber: "Mit PRE-SAFE® hat eine neue Ära der Automobilsicherheit begonnen."

In Zukunft wird Mercedes-Benz PRE-SAFE® zu einem noch leistungsfähigeren System entwickeln und eine lückenlose Verbindung zwischen der Aktiven und der Passiven Sicherheit - also zwischen Unfallvermeidung und Insassenschutz - schaffen. So arbeiten die Ingenieure der Stuttgarter Automobilmarke an einem radargestützten Sensorsystem, das die unmittelbare Umgebung vor und neben dem Auto bis auf eine Entfernung von rund 30 Metern beobachtet. Gefahren nimmt diese künftige PRE-SAFE®-Technik selbsttätig wahr und wird vorsorglich aktiv: Droht zum Beispiel ein Auffahrunfall, strafft das System nicht nur die Sicherheitsgurte, sondern bringt gleichzeitig auch die Bremse in Bereitschaft. Beim Tritt des Autofahrers auf das Bremspedal steht dann sofort der für die jeweilige Situation erforderliche Bremsdruck zur Verfügung. Der Bremsweg kann sich dadurch deutlich verkürzen.

In weiteren Entwicklungsstufen dient das Nahbereichsradar als Basis für ein autonomes PRE-SAFE®-Bremssystem. Es greift automatisch ein, wenn nur noch eine Notbremsung hilft, einen Unfall zu vermeiden oder dessen Folgen für die Auto-Insassen zu vermindern.

Bremsleuchten: Blinkzeichen als wirksame Warnung vor Auffahrunfällen

Die hohe Zahl der Auffahrunfälle ist seit einiger Zeit in den Blickpunkt der Sicherheitsingenieure gerückt. Sie haben deshalb neben der PRE-SAFE®-Umfeldsensorik eine für alle Autos schnell realisierbare Technik entwickelt, um diesem Trend im Unfallgeschehen entgegenzuwirken: blinkende Bremsleuchten.

Praxis-Untersuchungen der Mercedes-Ingenieure zeigten, dass sich die Bremsreaktionen der Autofahrer um bis zu 0,2 Sekunden verkürzen, wenn in Notbremssituationen statt des herkömmlichen Bremslichts ein rotblinkendes Warnsignal erfolgt. Das bedeutet zum Beispiel bei Tempo 80 eine Verringerung des Anhaltewegs um rund 4,40 Meter – und wesentlich mehr Sicherheit beim Fahren in einer Kolonne. Die Studie deckt auch auf, dass sich das Zuschalten der Warnblinkanlage in Gefahrensituationen nur unwesentlich auf die Reaktionszeit der Autofahrer auswirkt.

Brems-Assistent: Technik zur Vermeidung von Fußgängerunfällen

Auch der Brems-Assistent, den Mercedes-Benz 1996 als weltweit erste Auto-mobilmarke einsetzte, hat sich als wirksames Instrument zur Unfallvermeidung bewährt. Er unterstützt Autofahrer, die bei Gefahr zwar schnell, aber nicht kräftig genug auf das Bremspedal treten. In solchen Situationen sorgt der Brems-Assistent blitzschnell für maximale Bremsverzögerung.

Eine aktuelle Untersuchung der Mercedes-Ingenieure zeigt, dass der Brems-Assistent auch einen wirksamen Beitrag leistet, Unfälle mit Fußgängern zu verhindern. 55 Autofahrerinnen und Autofahrer nahmen an dem Test im Berliner Fahrsimulator teil: Mit Tempo 50 fuhren sie durch eine Ortschaft als plötzlich von links ein Kind vor das Fahrzeug lief. Eine Notbremsung war die einzige Möglichkeit, den drohenden Unfall zu vermeiden. Die Ergebnisse: Autofahrer, deren Wagen mit Brems-Assistent ausgestattet waren, verursachten signifikant weniger Unfälle als Fahrer ohne Brems-Assistent. Die Unfallquote sank um 26 Prozentpunkte.

Engagement: Weltweite Initiativen für besseren Schutz von Risikogruppen

Im Rahmen ihrer ganzheitlichen Philosophie für mehr Verkehrssicherheit engagieren sich DaimlerChrysler und die Marke Mercedes-Benz auch für den Schutz von Risikogruppen und für die Weiterbildung der Autofahrerinnen und Autofahrer: Bei der "Global Road Safety Partnership" setzt sich DaimlerChrysler zusammen mit der Weltbank dafür ein, die steigende Zahl von Verkehrsunfällen in den Schwellen- und Entwicklungsländern zu verringern.

Im Mittelpunkt stehen dabei Kinder und Jugendliche. So wirkt das Unternehmen unter anderem an der Verkehrserziehung in Schulen mit, unterstützt den Aufbau regionaler Zentren zur Verkehrserziehung und produziert CDs oder Videos als Lehrmaterial für den Verkehrsunterricht. Speziell für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wurde das Projekt "Mobile Kids" entwickelt, das auf internationaler Ebene läuft. Mit seiner Hilfe sollen Kinder in einem spielerischen Lernprozess die Gefahren des Straßenverkehrs kennen lernen und als Radfahrer, Skateboarder oder Fußgänger zu erhöhter Aufmerksamkeit erzogen werden.

Führerschein-Neulinge: Mercedes-Fahrtraining zum Sonderpreis

Zum gesellschaftlichen Engagement von DaimlerChrysler für mehr Verkehrssicherheit gehört auch eine neue Initiative, die das Stuttgarter Automobilunternehmen erstmals ab Anfang 2005 in Deutschland starten wird. DaimlerChrysler-Vorstand Dr. Thomas Weber: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das hohe Unfallrisiko junger Fahranfänger zu verringern. Deshalb bieten wir ab Anfang 2005 ein Mercedes-Fahrsicherheitstraining für Führerschein-Neulinge im Alter von 18 bis 21 Jahren an und sponsern ihre Teilnahme im ersten Jahr nach dem Erhalt des Pkw-Führerscheins mit einem Zuschuss von 89 Euro pro Person."

Das Fahrsicherheitstraining, bei dem Mercedes-Benz die Fahrzeuge zur Verfügung stellt, kostet somit für Fahranfänger statt 169 nur 80 Euro.

Der Kurs beinhaltet unter anderem Themen wie richtige Sitzposition und Lenkradhaltung, Notbremsen auf trockener und glatter Fahrbahn, Ausweichbremsen sowie Bremsen auf einseitig rutschiger Fahrbahn. Zudem werden Funktion und Wirkung moderner Mercedes-Fahrsicherheitssysteme wie ABS, ESP® und Brems-Assistent erläutert, die insbesondere auch Fahranfängern helfen, Unfälle zu vermeiden.

Fahrtrainings für Kunden bietet Mercedes-Benz seit über 30 Jahren an; sie werden in mehr als 20 Ländern der Erde durchgeführt. In Deutschland nehmen jährlich rund 5.000 Autofahrerinnen und Autofahrer daran teil.

Buch: Neuerscheinung zum Thema "Sicher Auto fahren"

Als Nachschlagewerk zu allen Themen der Verkehrssicherheit veröffentlicht Mercedes-Benz in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Hampp-Verlag das Buch "Sicher Auto fahren". Es berichtet auf 160 Seiten im Detail über Entwicklung und Technik der wegweisenden Mercedes-Sicherheitssysteme, beinhaltet rund 150 Tipps für defensive, vorausschauende Fahrweise und bietet einen interessanten Ausblick auf die Pkw-Sicherheitstechnik von morgen.

"Sicher Auto fahren" (ISBN 3-930723-45-X) ist ab Ende November 2004 zum Preis von 39 Euro im Buchhandel, bei den Niederlassungen und Vertriebspartnern von Mercedes-Benz oder beim Hampp-Verlag (www.hamppmedia.de) erhältlich.

Elektronisches Stabilitäts-Programm ESP®

Als erste Automobilmarke rüstet Mercedes-Benz seit Sommer 1999 alle Pkw-Modelle serienmäßig mit dem Elektronischen Stabilitäts-Programm aus und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Fahrsicherheit.

ESP® arbeitet nach dem Prinzip eines "ständigen Beobachters": Sensoren erfassen Fahrer- und Fahrzeugverhalten, senden ihre Daten an ein leistungsfähiges Steuergerät, das mit einem mathematischen Modell gefüttert ist. Dadurch wird der tatsächliche Istzustand des Wagens mit einem vom Fahrer vorgegebenen Sollzustand verglichen und so die Schleudergefahr erkannt.

Während der Fahrt vergleicht der ESP®-Computer das tatsächliche Fahrzeugverhalten ständig mit den programmierten Sollwerten und greift blitzschnell nach einer speziell entwickelten Logik ein: durch genau dosierte Brems-Impulse an Vorder- oder Hinterachse sowie durch Anpassung des Motordrehmoments. Drängt das Fahrzeug beispielsweise bei schneller Kurvenfahrt mit der Hinterachse zu stark nach außen, reduziert ESP® zunächst das Antriebsmoment und erhöht damit die Seitenführungskräfte der hinteren Räder. Reicht dieser Motoreingriff nicht aus, bremst das System zusätzlich das kurvenäußere Vorderrad gezielt ab, um das Fahrzeug zu stabilisieren. Die Brems-Impulse wirken der kritischen Drehbewegung entgegen und die gleichzeitige Verringerung der Geschwindigkeit dient als zusätzlicher Sicherheitseffekt.

Im Gegensatz zur Antriebs-Schlupf-Regelung, die den Fahrer beim Anfahren unterstützt, ist ESP® jederzeit einsatzbereit: beim Bremsen, beim Beschleunigen oder beim gleichmäßigen Dahinrollen. Die ESP®-Stabilisierung passt sich sofort den situationsbedingten Fahrzeugbewegungen an - so lange, bis die Schleudergefahr gebannt ist.

Brems-Assistent

Im Fahrsimulator fanden Mercedes-Ingenieure heraus, dass Autofahrer bei einer Notbremsung zwar schnell, aber oft nicht kraftvoll genug aufs Bremspedal treten. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung des Brems-Assistenten, der bei der Stuttgarter Automarke erstmals in Serie ging. Er gehört zur Serienausstattung aller Mercedes-Personenwagen.

Der Brems-Assistent interpretiert eine bestimmte Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird, als Notsituation und baut binnen Sekundenbruchteilen automatisch die maximale Bremskraftverstärkung auf. Dadurch verkürzt sich der Bremsweg des Wagens deutlich.

In den modernen Mercedes-Personenwagen ist der Brems-Assistent in das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® integriert. Zur Regelung des Bremsdrucks nutzt er die ESP®-Technik, sodass keine zusätzlichen Komponenten erforderlich sind. Ein Sensor registriert ständig die Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals und liefert diese Daten an das elektronische Steuergerät.

Übersteigt die Geschwindigkeit der Pedalbetätigung plötzlich das übliche Maß, folgert das System daraus, dass eine Notbrems-Situation besteht. Dann unterstützt das System den Fahrer bei der beabsichtigten Notbremsung und erhöht automatisch den Bremsdruck in den Radbremszylindern.

Das Blockieren der Räder ist auch bei dieser automatischen Vollbremsung ausgeschlossen, weil ABS die Bremskraft weiterhin präzise bis zur Schlupfgrenze dosiert und der Wagen auf diese Weise lenkbar bleibt. Nimmt der Autofahrer den Fuß vom Bremspedal, schaltet sich die automatische Kraftverstärkung sofort wieder ab.

PRE-SAFE®

Mit dem vorausschauenden Insassenschutzsystem PRE-SAFE®, das im Jahre 2002 in der S-Klasse Premiere feierte, startete Mercedes-Benz in eine neue Ära der Fahrzeugsicherheit. PRE-SAFE® basiert auf dem Grundsatz der Prävention: Das System erkennt fahrdynamisch kritische Situationen, die zu einem Unfall führen können, und tritt sofort in Aktion, um Insassen und Auto auf eine mögliche Kollision vorzubereiten:

  • Die Sicherheitsgurte von Fahrer und Beifahrer werden vorsorglich gestrafft.
  • Der Beifahrersitz kann bei ungünstiger Einstellung hinsichtlich seiner Längsposition sowie der Kissen- und Lehnenneigung in eine bessere Position gebracht werden.
  • Die elektrisch einstellbaren Einzelsitze im Fond können den Neigungswinkel der Sitzkissen verbessern.
  • Das Schiebedach wird bei drohendem Überschlag zusätzlich geschlossen.
Dank der vorsorglichen PRE-SAFE®-Schutzmaßnahmen befinden sich die Auto-Insassen schon vor einem Unfall in einer besseren Sitzposition, sodass Sicherheitsgurte und Airbags wirksamer arbeiten können. Wird der Unfall verhindert, lässt die präventive Straffung des Gurtbandes automatisch nach und die Passagiere können Sitze und Schiebedach in ihre Ausgangspositionen zurückstellen.

Die Vorbereitung auf einen möglichen Unfall ist möglich, weil PRE-SAFE® eine bislang einzigartige Synergie aus Aktiver und Passiver Sicherheit bildet: Es ist mit dem Anti-Blockier-System (ABS), dem Brems-Assistenten und dem Elektronischen Stabilitäts-Programm (ESP®) vernetzt, deren Sensoren gefährliche Fahrmanöver erkennen und sekundenschnell entsprechende Informationen an die Steuergeräte der serienmäßigen Fahrsicherheitssysteme senden. Diese Sensordaten nutzt Mercedes-Benz auch für den vorausschauenden Insassenschutz. PRE-SAFE® wird künftig weitere Maßnahmen zur Unfallvermeidung beinhalten, zum Beispiel einen autonomen oder teilautonomen Bremsen-Eingriff in unfallträchtigen Situationen.


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