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Daimler und Projektpartner: Ergebnisse der Forschungsinitiative Ko-FASDas reale Unfallgeschehen im BlickUnfälle vermeiden und Unfallfolgen mindern: Das ist der ganzheitliche Ansatz der Mercedes-Benz Unfallforschung, die das Unternehmen unter dem Begriff "Real Life Safety" zusammenfasst. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern, steht dabei die Untersuchung des realen Unfallgeschehens im Fokus. Ein Unfallschwerpunkt in Deutschland sind Kreuzungen. Dort geschehen ca. 33% aller Unfälle mit Personenschäden. 20% der Verkehrstoten sind auf Fehler beim Abbiegen oder Kreuzen an diesen Brennpunkten zurückzuführen (Statistisches Bundesamt 2012). Zu den häufigsten Unfallursachen zählen Ablenkung, Unaufmerksamkeit und Sichtbehinderungen. Sicher fahren und Gefahrenmomente frühzeitig erkennen, sind daher entscheidende Voraussetzungen für die Vermeidung von Unfällen und ein wesentlicher Beitrag auf dem Weg zum unfallfreien Fahren. "Mit Hilfe neuer Technologien im Bereich kooperativer Sensorik, automatisierter Umfelderkennung und Sensorfusion wird das Verkehrsgeschehen gesamtheitlich erfasst. Vorausschauende und intelligente Fahrerassistenzsysteme können auf dieser Basis kritische Verkehrssituationen frühzeitig erkennen und mit vorbeugenden Maßnahmen Unfallsituationen vermeiden oder Unfallfolgen wesentlich vermindern", so Dr. Martin Fritzsche, Teamleiter Sensorfusion in der Forschung und Vorentwicklung der Daimler AG. Forschungsschwerpunkte von Daimler im Rahmen des ProjektsUnfallursachen in der Innenstadt präventiv zu entschärfen ist Zielsetzung der Forschungsinitiative Ko-FAS und der drei eigenständigen Unterprojekte Ko-PER (Kooperative Perzeption), Ko-TAG (Kooperative Transponder) und Ko-KOMP (Kooperative Komponenten). Daimler ist an zwei dieser Projekte beteiligt: Ko-PER: Potentielle Unfallsituationen schneller erkennenDas Projekt Ko-PER erforscht die Möglichkeit kooperative, miteinander kommunizierende Sensornetzwerke zu verwenden, um die Verkehrsumgebung zu erfassen. Neben fahrzeugintegrierten Umfeldsensoren werden dafür auch in die Infrastruktur verbaute Sensoren verwendet. Die aus diesen Quellen verfügbaren Informationen werden über Fahrzeug-Fahrzeug- und Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikationsverbindungen ausgetauscht. Damit wird erstmals eine fahrzeugübergreifende Informationsfusion mit hoher Dynamik realisiert. Dies ermöglicht die nahtlose Erfassung der Verkehrsumgebung und die chronologische Verfolgung des Verkehrsgeschehens. Auch für die fahrzeugeigene Sensorik verdeckte Verkehrsteilnehmer können dadurch erkannt und bei der umfassenden Bewertung der vorliegenden Kollisionsrisiken einbezogen werden. In Ko-PER kann während einer gemeinsamen Fahrdemonstration von Daimler und driveU die vollständige Umgebungsdatenfusion sowie die Interpretation der Daten live verfolgt werden. Bei der von driveU konzipierten Umgebungsfusion werden die Daten der verteilten Perzeptionssysteme in ein konsistentes Umgebungsmodell integriert. Mit Hilfe einer kognitiven Datenverarbeitung der bei Daimler entwickelten Situationsanalyse, werden die aktuelle Verkehrssituation sowie mögliche Handlungsoptionen der Verkehrsteilnehmer exploriert und bewertet. So ist es möglich, den Fahrer vor Gefahren zu warnen, die aufgrund von Unaufmerksamkeit oder Sichtbehinderungen für ihn noch gar nicht zu erkennen sind. Ko-TAG: Auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmenIm Rahmen des Verbundprojektes Ko-TAG entwickeln die Spezialisten der beteiligten Forschungspartner kooperative Sensortechnologien auf Basis von Transpondersystemen. Diese Technologien wurden vor allem unter dem Aspekt "Schutz von verletzlichen Verkehrsteilnehmern" und "Fahrzeug-Fahrzeug-Sicherheit" erforscht. Ko-TAG verwendet Sende-/Empfangseinheiten (Transponder), mit deren Hilfe die Verkehrsteilnehmer Ortungs- und Bewegungsdaten per Funksignal untereinander austauschen, sowohl gestützt auf die GPS-Technologie als auch auf eine direkte Messung der Relativpositionen. Damit ermöglicht die Ko-TAG-Technologie eine eindeutige Bestimmung und Zuordnung der Bewegungsmuster der Verkehrsteilnehmer untereinander, auch wenn diese sich nicht direkt sehen können. Je nach Gefährlichkeit der Situation können auf Grund dieser Bewegungsmuster Reaktionen bis hin zu einem Bremseingriff zur Minderung der Schwere von Kollisionen erfolgen. Dies eröffnet die Möglichkeit, den Fahrer eines Fahrzeugs vor einer drohenden Kollision mit einem anderen, querenden und verdeckten Verkehrsteilnehmer zu warnen, selbst wenn dieser für ihn noch nicht erkennbar ist. Solche Situationen treten häufig im Zusammenhang mit Fußgängern bzw. querenden Fahrzeugen auf, die an Kreuzungen durch andere Fahrzeuge verdeckt sind. Diese verdeckten Fußgänger konnten bisher mit der verfügbaren onboard Sensorik alleine nicht erkannt werden. Über die AbschlusspräsentationAm 18./19.September nahmen Daimler und driveU gemeinsam mit den anderen Forschungspartnern an der Ko-FAS Anschlusspräsentation teil. Am 18. September wurden bereits die fachlichen Inhalte und die wichtigsten Forschungsergebnisse aller beteiligten Partner im Rahmen von Vorträgen präsentiert. Am 19. September konnten die Ergebnisse im Rahmen von Fahrdemonstrationen live erlebt werden. Parallel hierzu eröffnete eine Postersession die Möglichkeit zu intensiven Diskussionen. Über die Forschungsinitiative Ko-FASKo-FAS ist eine gemeinsame Forschungsinitiative deutscher Automobilhersteller, Fahrzeugzulieferer, Universitäten, Hochschulen der angewandten Wissenschaften sowie Instituten von Forschungsgesellschaften aus ganz Deutschland. Ko-FAS wird gefördert und unterstützt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), die Stadt Aschaffenburg und den TÜV Rheinland. Es ist mit 23,6 Mio. Euro Gesamtvolumen das zweitgrößte nationale Forschungsprojekt im Bereich der automobilen Sicherheit. |
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