Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/daimler-konzern-ebit-fuer-2009-von--1-5-mrd-euro-article19460.html Thema: Wirtschaft & Handel | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Daimler: Konzern-EBIT für 2009 von -1,5 Mrd. EuroDas Konzernergebnis war mit -2.644 (i. V. 1.414) Mio. Euro deutlich negativ. Das Ergebnis je Aktie lag bei -2,63 Euro (i. V. 1,41 Euro). Aufgrund des negativen Konzernergebnisses schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat vor, auf die Zahlung einer Dividende zu verzichten. Diese Entscheidung spiegelt ausschließlich den Geschäftsverlauf des Jahres 2009 wider und ist kein Signal für die Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres. "Das vergangene Jahr brachte auch für Daimler große Herausforderungen mit sich", sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, bei der Jahrespressekonferenz. "Wir haben aber im Jahresverlauf unser Unternehmen deutlich effizienter gemacht und die Weichen gestellt, um den großen Umbruch unserer Branche nicht nur zu meistern, sondern von der Spitze weg zu gestalten. Wir kommen mit einem hohen Drehmoment aus der Krise." Ausblick 2010 Zu Beginn des Jahres 2010 befindet sich die Weltwirtschaft noch immer in einer Übergangsphase. Einerseits wurde die Talsohle der schwerwiegendsten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit inzwischen durchschritten, andererseits gibt es kaum stichhaltige Belege dafür, dass sich tatsächlich schon ein selbsttragender, dauerhafter Aufschwung eingestellt hat. In der Weltwirtschaft gibt es zwar Anzeichen für eine leichte Erholung, keineswegs aber Grund zur Entwarnung. Positive Effekte gehen derzeit von den weiterhin solide wachsenden Schwellenländern wie zum Beispiel China und Indien aus. Nach heutiger Einschätzung wird die weltweite Automobilnachfrage im Jahr 2010 im Vergleich zum Krisenjahr 2009 in einer Bandbreite zwischen 3% und 4% wachsen. Weltweit betrachtet könnte das Wachstum in den oberen Premiumsegmenten der Pkw-Märkte deutlicher ausfallen als im Gesamtmarkt, weil diese Segmente im Vorjahr kaum von den staatlichen Programmen profitierten und damit im laufenden Jahr keine nennenswerten Auswirkungen von dieser Seite zu erwarten haben. Auch die weltweite Nutzfahrzeugnachfrage dürfte nach der schweren Krise im Vorjahr wieder moderat zulegen. Für die NAFTA-Region wird nach drei deutlich rückläufigen Jahren in Folge im Segment der mittelschweren und schweren Lkw eine leichte Markterholung um 10% bis 15% erwartet. In Europa könnte sich die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen etwas besser entwickeln als im Vorjahr. Im Segment über 6t dürfte die Nachfrage hingegen in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Mercedes-Benz Cars geht auf der Basis des attraktiven und wettbewerbsfähigen Fahrzeugangebots davon aus, dass die Marktposition auch unter den weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen behauptet werden kann. Deshalb streben wir an, die positive Entwicklung des 2. Halbjahres 2009 fortzusetzen und den Absatz im Jahr 2010 zu steigern. Auch Daimler Trucks und Mercedes-Benz Vans rechnen mit einem Absatzanstieg. Das erwartete Absatzwachstum von Daimler Buses wird voraussichtlich vor allem von den lateinamerikanischen Märkten getragen. Daimler Financial Services erwartet eine stabile Entwicklung des weltweiten Vertragsvolumens im Fahrzeuggeschäft. Auf Basis der Annahmen zur Entwicklung wichtiger Absatzmärkte und der Planungen der Geschäftsfelder erwartet der Daimler-Konzern somit, dass der Absatz im Jahr 2010 insgesamt gesteigert werden kann. Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2009 geht der Daimler-Konzern davon aus, dass der Umsatz im Jahr 2010 zwar wieder steigt, aber noch deutlich unter dem Niveau des Jahres 2008 liegen wird. Das Wachstum wird dabei voraussichtlich von allen automobilen Geschäftsfeldern getragen. Daimler erwartet in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld für 2010 ein Konzern-EBIT aus dem laufenden Geschäft von mehr als 2,3 Mrd. Euro. Maßgeblich hierfür sind der Markterfolg der neuen Produkte, eine moderate Aufwärtsentwicklung der wichtigsten Märkte und die verstärkten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. EBIT-Erwartungen der Geschäftsfelder für 2010
Das Geschäftsjahr 2009 Das nicht zufriedenstellende Ergebnis des Konzerns im Jahr 2009 ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Fahrzeugabsätze aufgrund der globalen Wirtschaftskrise in allen Fahrzeugsegmenten rückläufig waren. Durch die vom Konzern frühzeitig ergriffenen Maßnahmen zur Kostenanpassung in Höhe von 5,3 Mrd. Euro sowie durch weitere Effizienzsteigerungen im Rahmen der laufenden Optimierungsprogramme konnte dem Ergebniseinbruch jedoch deutlich entgegengewirkt werden. Weitere Belastungen des EBIT ergaben sich im Berichtsjahr aus der Optimierung und Neuausrichtung der operativen Geschäfte der Tochtergesellschaften Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (245 Mio. Euro) und Daimler Trucks North America (95 Mio. Euro). Bei Daimler Financial Services waren vor allem höhere Risikokosten ursächlich für den Ergebnisrückgang. Durch den Verkauf beziehungsweise die Bewertung zur Veräußerung vorgesehener nicht fahrzeugbezogener Vermögenswerte entstanden Aufwendungen in Höhe von 100 Mio. Euro. Ferner führten gesunkene Zinssätze für die Diskontierung der langfristigen Rückstellungen sowie der im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Jahresbeitrag an den deutschen Pensions-Sicherungs-Verein zu Aufwendungen von insgesamt 388 Mio. Euro und 164 Mio. Euro. Chrysler belastete das Konzern-EBIT im Jahr 2009 mit 294 Mio. Euro, vor allem durch die im 2. Quartal abgeschlossene Vereinbarung, in deren Rahmen auch der 19,9%-ige Restanteil vollständig abgegeben wurde. Die Sonderfaktoren, die die Ergebnisentwicklung in beiden Jahren beeinflussten, sind in der Tabelle auf den Seiten 12 und 13 im Einzelnen dargestellt. Daimler hat im Jahr 2009 insgesamt 1,6 (i. V. 2,1) Mio. Fahrzeuge abgesetzt. Der Konzernumsatz verringerte sich um 20% auf 78,9 Mrd. Euro; bereinigt um Wechselkurseffekte war ein Rückgang um 21% zu verzeichnen. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts war ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Situation mit 2,7 (i. V. -3,9) Mrd. Euro deutlich positiv. Der Anstieg des Free Cash Flow war vor allem durch den Abbau der Vorratsbestände und die Entwicklung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Investitionen in Sachanlagen bedingt, die die belastenden Effekte aus der Ergebnisentwicklung der Geschäftsfelder kompensieren konnten. Zuwendungen an die Pensionsfonds und geringere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belasteten dagegen den Free Cash Flow. Die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts erhöhte sich um 4,2 Mrd. Euro auf 7,3 Mrd. Euro. Als Anerkennung des Vorstands gegenüber der Belegschaft für ihren Einsatz in schwierigem Umfeld erhalten die Tarifbeschäftigten der Daimler AG im Jahr 2010 eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 500 Euro. Daimler hat im Jahr 2009 die Personalkapazitäten an die deutlich zurückgegangene Nachfrage angepasst. Im Vergleich zum Jahresendstand 2008 hat sich dadurch die Zahl der Beschäftigten am 31. Dezember 2009 auf weltweit 256.407 (i. V. 273.216) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verringert. Davon waren 162.565 (i. V. 167.753) in Deutschland tätig. Die Zahl der Auszubildenden belief sich auf 9.151 (i. V. 9.603). Der Daimler-Konzern hat trotz des schwierigen Umfelds 6,6 (i. V. 8,0) Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung sowie in Sachanlagen investiert. Den in der Automobilbranche anstehenden technologischen Wandel will Daimler auch künftig mit richtungsweisenden Innovationen aktiv mitgestalten. Deshalb hat das Unternehmen bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen mit 4,2 (i. V. 4,4) Mrd. Euro ein hohes Niveau gehalten. Schwerpunkte der Arbeit waren, basierend auf der Initiative "Der Weg zur emissionsfreien Mobilität", neue, besonders kraftstoffeffiziente und umweltfreundliche Antriebstechnologien. Dabei beschäftigt sich das Unternehmen sowohl mit der Optimierung konventioneller Antriebe als auch mit der weiteren Effizienzsteigerung durch Hybridisierung sowie mit Elektroautos mit Brennstoffzelle und Batterie. Ein weiterer Schwerpunkt sind neue Sicherheitstechnologien. Im Zeitraum von 2010 bis 2011 plant Daimler insgesamt 9,7 Mrd. Euro für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten einzusetzen. Davon entfallen 6,1 Mrd. Euro auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars. Der Konzern hat im Berichtsjahr 2,4 (i. V. 3,6) Mrd. Euro in Sachanlagen investiert. Vom gesamten Investitionsvolumen entfielen 1,7 (i. V. 2,5) Mrd. Euro auf Deutschland. Aufgrund neuer Anforderungen an die Produkte und der Notwendigkeit, nachhaltige Lösungen für die künftige Mobilität anzubieten, werden in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 8,1 Mrd. Euro für Sachinvestitionen aufgewendet werden. Vor allem bei Mercedes-Benz Cars und bei Daimler Trucks sind die geplanten Sachinvestitionen deutlich höher als in den Jahren zuvor. Geschäftsfelder im Einzelnen Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes-Benz, Maybach und smart hat in einem äußerst schwierigen Marktumfeld 1.093.900 (i. V. 1.273.000) Fahrzeuge abgesetzt. Die Marke Mercedes-Benz hat 974.700 (i. V. 1.125.900) Fahrzeuge ausgeliefert. Nach einem sehr erfolgreichen Vorjahr ging der Absatz des smart fortwo im 3. Verkaufsjahr des aktuellen Modells auf 113.900 (i. V. 139.000) Fahrzeuge zurück. Der Umsatz verringerte sich als Folge des Absatzrückgangs um 14% auf 41,3 Mrd. Euro. Nach einem schwierigen 1. Halbjahr verbesserte sich das Geschäftsfeld im weiteren Jahresverlauf kontinuierlich. Im 4. Quartal wurde ein EBIT von 608 Mio. Euro erreicht und damit das Geschäftsjahr mit einem EBIT von -500 (i. V. 2.117) Mio. Euro abgeschlossen. Der starke Ergebnisrückgang im 1. Halbjahr ist vor allem auf die spürbare Abkühlung der Pkw-Nachfrage und den damit bedingten rückläufigen Fahrzeugabsatz zurückzuführen. Diese Entwicklung konnte die erfolgreiche Markteinführung der neuen E-Klasse, die größtenteils erst im 2. Halbjahr verfügbar war, nur teilweise kompensieren. Ergebnisbelastungen resultierten zudem aus dem anhaltenden Preis- und Wettbewerbsdruck auf den Automobilmärkten, einem ungünstigeren Modell-Mix und den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Im Berichtsjahr ging der CO2-Ausstoß der von Daimler in der Europäischen Union verkauften Pkw um13g auf 160 g/km zurück. Das Ziel ist, die CO2-Emissionen der Neuwagenflotte in der Europäischen Union bis zum Jahr 2012 auf unter 140 g/km zu senken. Bei Daimler Trucks sank der Absatz infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise und des größten weltweiten Nachfragerückgangs nach Transportleistungen seit 50 Jahren auf 259.300 (i. V. 472.100) Fahrzeuge. Vom Rückgang waren alle Kernmärkte (Europa, USA, Lateinamerika und Japan) betroffen. Der Umsatz ging um 36% auf 18,4 Mrd. Euro zurück. Im 2. Halbjahr haben sich die Märkte auf niedrigem Niveau stabilisiert. Das Geschäftsfeld lag mit einem EBIT von -1.001 (i. V. 1.607) Mio. Euro deutlich unter dem sehr hohen Ergebnisniveau des Vorjahres. Der geringere Nutzfahrzeugabsatz trug maßgeblich zur Ergebnisentwicklung bei. Durch die umfassende Neuausrichtung des operativen Geschäftes der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation und von Daimler Trucks North America entstanden Aufwendungen in Höhe von 340 Mio. Euro. Das operative Ergebnis, ohne Sonderfaktoren, lag im 4. Quartal bei -179 Mio. Euro. Mercedes-Benz Vans konnte sich der allgemeinen Marktentwicklung ebenfalls nicht entziehen und setzte 165.600 Einheiten ab. Die Verkäufe der Modelle Sprinter, Vario, Viano und Vito lagen damit deutlich unter dem sehr hohen Vorjahresniveau von 287.200 Einheiten. Der Umsatz ging um 34% auf 6,2 Mrd. Euro zurück. Trotz des drastischen Absatzeinbruchs konnte sich das Geschäftsfeld im Jahresverlauf kontinuierlich verbessern. Im 4. Quartal wurde ein EBIT von 126 Mio. Euro erreicht und damit für 2009 ein positives Ergebnis von 26 (i. V. 818) Mio. Euro ausgewiesen. Daimler Buses war mit einem Absatz von 32.500 (i. V. 40.600) Komplettbussen und Fahrgestellen sowie einem Umsatz von 4,2 (i. V. 4,8) Mrd. Euro auch im Jahr 2009 der mit Abstand größte Hersteller im Segment von Bussen über 8t. Der Absatzrückgang resultierte im Wesentlichen aus der deutlich schwächeren Nachfrage in Mexiko und den Märkten Lateinamerikas. Das Geschäftsfeld erzielte ein EBIT von 183 (i. V. 406) Mio. Euro. Das geringere Ergebnis resultierte vor allem aus dem weltweiten Nachfragerückgang. Auch die Geschäftsentwicklung von Daimler Financial Services war von den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Das Neugeschäft sank infolge eines geringeren Fahrzeugabsatzes um 15% auf 25,1 Mrd. Euro. Das schwächere Neugeschäft und der Verkauf von Teilen des nicht-fahrzeugbezogenen Portfolios in Nordamerika führte zu einem Rückgang des weltweiten Vertragsvolumens um 8% auf 58,3 Mrd. Euro. Das Geschäftsfeld erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Ergebnis von 9 (i. V. 677) Mio. Euro. Zu dieser Ergebnisentwicklung trugen überwiegend gestiegene Aufwendungen infolge höherer Kreditrisiken bei. Darüber hinaus entstanden Aufwendungen in Höhe von 100 Mio. Euro durch den Verkauf beziehungsweise die Bewertung nicht fahrzeugbezogener Vermögenswerte. Der Posten "Überleitung" enthält insbesondere Chrysler-bezogene Ergebniseffekte sowie das anteilige Ergebnis der at-equity bewerteten Beteiligung an EADS. Aus der im 2. Quartal 2009 getroffenen Vereinbarung zwischen Daimler, Chrysler, Cerberus und der Pension Benefit Guaranty Corporation, im Rahmen derer der Konzern auch seinen verbliebenen 19,9%-Restanteil an Chrysler abgab, entstanden Aufwendungen von insgesamt 378 Mio. Euro. Aus der rechtlichen Übertragung der internationalen Chrysler-Vertriebsaktivitäten an die Chrysler LLC und aus der Bewertung von Chrysler-bezogenen Vermögenswerten ergaben sich dagegen Erträge von insgesamt 84 Mio. Euro. Der Anteil von Daimler am Ergebnis der EADS betrug 88 (i. V. 177) Mio. Euro. Mögliche Belastungen aus den laufenden Verhandlungen zwischen der EADS und den Bestellerländern über die Finanzierung des Militärtransportflugzeuges A400M sind dabei noch nicht berücksichtigt. Der Geschäftsbericht und andere Informationen im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2009 werden voraussichtlich am 02. März im Internet veröffentlicht. Der Geschäftsbericht liegt ab Mitte März auch in gedruckter Form vor. Tabelle: Die Ergebnisentwicklung war in beiden Jahren von Sonderfaktoren beeinflusst, die in der nachfolgenden Tabelle im Einzelnen dargestellt sind:
Die Ergebnisse in diesem Dokument sind vorläufig und wurden weder durch den Aufsichtrat bereits genehmigt noch vom externen Wirtschaftsprüfer geprüft. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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