|
Common-Rail-System: Weltpremiere vor 15 Jahren im Alfa Romeo 156Variable Steuerung Weshalb das Unijet-System auf Anhieb überlegen war, ist schnell erklärt: Bei den bis dato bekannten Direkteinspritzern musste die Einspritzpumpe gleichzeitig die zentralen Funktionen "Druckaufbau" und "Kraftstoffverteilung" bewältigen. Da aber die mechanisch vom Motor angetriebene Einspritzpumpe ihre Leistung drehzahlabhängig entwickelte, waren einer variablen Steuerung von Einspritzzeitpunkt, Einspritzmenge und der Bereitstellung des maximalen Förderdrucks enge Grenzen gesetzt. Die neue Common-Rail-Technik durchbrach diesen starren Funktionsaufbau. Die Standard-Einspritzpumpe und die mechanischen Düsen ersetzte Alfa Romeo dabei durch eine alle Zylinder ansteuernde Druckleitung – Common Rail – sowie elektrohydraulische Einspritzdüsen. Diese Einheit sorgte so für eine optimale Zerstäubung des Kraftstoffs im Brennraum. Ein elektronisches Steuergerät (E.C.U. = Engine Control Unit) überwachte die Einspritz- und Verbrennungsabläufe. Hierbei konnte die Elektronik nun Parameter wie Einspritzzeitpunkt und Einspritzdauer für jeden Arbeitstakt des Motors optimal anpassen. Auf den Punkt gebracht zeichnete sich das Gesamtsystem durch zwei elementare Kernfunktionen aus: Erstens ermöglichte Unijet eine besonders fein dosierte Piloteinspritzung des Dieselkraftstoffs. Jeder Einspritzvorgang wurde so in die sehr schnell hintereinander folgende Vor- und Haupteinspritzung unterteilt. Dieses Verfahren bewirkte unter anderem eine deutliche Reduzierung des für Direkteinspritzer typisch harten Verbrennungsgeräusches. Zweitens gewährleistete das Unijet-System eine variable und von der Motordrehzahl unabhängige Steuerung des Einspritzdrucks. Der Druck in den Einspritzdüsen, den Injektoren, betrug je nach Betriebszustand bis zu 1.350 bar. Der extrem hohe Maximaldruck wurde permanent in der Verteilerleitung vorgehalten; dabei regelte die zentrale Recheneinheit die Leistungsfreigabe an die Einspritzdüsen über die ständige Signalauswertung eines Drucksensors und durch die Steuerung eines Druckregulators. 2002: Alfa Romeo Multijet-System In den Folgejahren wurde das System permanent weiterentwickelt. Ende 2002 debütierte als weiterer Meilenstein das erste Alfa Romeo Multijet-System. Im Vergleich zu Unijet (zwei Einspritzungen) zeichnete sich Multijet erstmals durch eine in vier Phasen gegliederte Einspritzung aus. Der Piloteinspritzung folgten dabei eine Voreinspritzung, die Haupteinspritzung und eine Nachein-spritzung. Durch dieses Verfahren und die Umstellung von Zwei- auf Vierventiltechnologie konnte die Dynamik nochmals gesteigert und das Geräusch-, Verbrauchs- und Emissionsniveau weiter gesenkt werden. In den nächsten 10 Jahren zogen immer effizientere Multijet-Generationen in die Alfa Romeo Baureihen ein. Heute knackt Alfa Romeo mit dem neuesten Multijet-System, wie es im MiTo und der Giulietta angeboten wird, locker die Verbrauchsgrenzen von 4,0 und 5,0 Litern. Beispiel MiTo: In der kompakten Baureihe starten die Multijet-4-Zylinder mit einer Leistung von 62 kW (85); dieser MiTo 1.3 JTDM 16V Eco verbraucht lediglich 3,5 l/100 km. In der Klasse über dem MiTo brilliert die vielfach ausgezeichnete Giulietta mit wegweisenden Verbrauchswerten. Hier verdeutlicht das Beispiel des stärksten Multijet-Motors, wie sparsam die Hightech-Diesel von Alfa Romeo sind: der 2.0 JTDM 16V mit souveränen 125 kW (170 PS) kommt in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe ALFA TCT auf einen Verbrauchswert von 4,5 l/100 km. |
Autosieger.de - Das Automagazin |
https://www.autosieger.de
|