Bußgeld bei Sommerreifen auf winterlicher Straße

Thermoelastische Silica-Gummimischungen sorgen dafür, dass die Laufflächen von Winterreifen bei Temperaturen unter null Grad Celcius griffig bleiben. "Sommerreifen bestehen dagegen aus einer Mischung, die zwar hitzeresistent ist, aber bei sinkenden Temperaturen immer härter und spröder wird", sagt Norbert Seitz, Professor im Ruhestand der Fachhochschule München, wo er das Reifenlabor leitete. Ist die Fahrbahn mit Laub oder Schmiere verschmutzt, würden manche Mischungen von Sommerreifen schon bei Temperaturen unter zehn Grad nicht mehr optimal haften. Auch Stadtfahrer sollten sich nicht auf Sommerreifen verlassen. "Wenn sie auf winterlichen Straßen aus 50 km/h bremsen müssen, kommen sie mit Winterreifen nach 35 Metern, mit Sommerreifen erst nach 43 Metern zum Stehen", sagt Prof. Manfred Bandmann, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates.

Weil Fahrzeuge mit Sommerbereifung im Winter den Verkehr blockieren können, werden Winterreifenmuffel ab Mai kommenden Jahres zur Kasse gebeten: 20 Euro Bußgeld zahlt jeder, der auf winterlicher Straße mit Sommerreifen erwischt wird. Wer nicht mehr vom Fleck kommt und den Verkehr behindert, zahlt 40 Euro und bekommt einen Punkt in der Verkehrssünderkartei. So viel kostet auch eine verschmutzte Windschutzscheibe, wenn die Sicht des Fahrers behindert wird und der einen Stau verursacht. Also an den Frostschutz in der Scheibenwaschanlage denken! Ganz wichtig: Lassen Sie die Stoßdämpfer checken. Denn die sorgen dafür, dass Winterreifen auch auf unebener Fahrbahn Bodenkontakt halten. Einwandfrei funktionierende Stoßdämpfer sind auch für die Schutzengelsysteme ABS und ESP von entscheidender Bedeutung: Die Sensoren benötigen exakt geführte Räder. So halten Sie auch auf rutschiger Fahrbahn die Spur und kommen sicher und komfortabel zu Hause an - egal, wie das Wetter wird.