Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/bugatti-auf-dem-autosalon-2007-in-genf-article11851.html Thema: Messen |
Bugatti auf dem Autosalon 2007 in GenfBugatti Automobiles S.A.S. hat weltweit bis Ende Februar dieses Jahres über 60 Bugatti Veyron 16.4 ausgeliefert. Damit ist das angekündigte Produktionsvolumen übertroffen worden. Nach dem Produktionsstart des Bugatti Veyron im elsässischen Molsheim Ende des Jahres 2005 und der Auslieferung des ersten Fahrzeuges im März 2006 hat Bugatti Automobiles S.A.S. die geplanten 50 Einheiten für das erste Produktionsjahr erreicht. Das ist umso bemerkenswerter als der Bugatti Veyron ein vollständig neues Modell ist, und damit nicht auf schon bestehende Komponenten hatte zurückgreifen können. Im Dezember 2003 ging die Verantwortung für Bugatti Automobiles S.A.S. an Dr. Thomas Bscher als neuen Präsidenten des Unternehmens. Als technischer Direktor und Leiter von Bugatti Engineering wurde Dr. Wolfgang Schreiber eingesetzt. Das ganze Bugatti Projekt wurde dann einer genauen Analyse unterzogen und ein neuer Zeitplan für die Fertigstellung des Supersportwagens erstellt. Die in diesem Prozess festgelegten Ziele sind seither alle eingehalten worden. Die Produktion des Bugatti Veyron ist auf maximal 300 Einheiten limitiert. Die Stückzahl des ersten Produktionsjahres belief sich – wie angekündigt – auf 50 Fahrzeuge. Heute ist Bugatti bereits in der Lage; den jährlichen Produktionsumfang zu erhöhen und damit die Wartezeit für die Kunden reduzieren zu können. Erfreulicher Bestellungseingang "Wir planen im Jahr 2007 die Produktion des Bugatti Veyron zu erhöhen", sagte Dr. Thomas Bscher am Internationalen Genfer Automobilsalon, "denn der Auftragseingang für den Veyron nähert sich mittlerweile der 140er Grenze, und wir möchten nicht, dass unsere Kunden länger als ein Jahr auf ihren Bugatti warten müssen." "Nicht unerwartet", führte Dr. Bscher weiter aus, "kommen die meisten Bestellungen aus den USA, traditionsgemäss der wichtigste Markt für Luxusfahrzeuge. 30 Prozent der bisher eingegangenen 140 Verträge mit der Anzahlung von 300.000 Euro – die Voraussetzung dafür, dass die Produktion des Fahrzeuges in Angriff genommen wird – kommen aus den Vereinigten Staaten. Das heisst konkret auch, dass dort – auf Länderbasis – bis jetzt die meisten Bugatti Veyron ausgeliefert worden sind. In Europa liegt das Schwergewicht der Nachfrage in England und Deutschland, die zwei stärksten Absatzgebiete für Luxusautomobile außerhalb der USA. Naturgemäß hat der Bugatti Veyron Supersportwagen auch in den Ländern des Mittleren Osten reges Interesse ausgelöst, und die Auslieferungen in die arabischen Staaten unterstreichen den erfreulichen Verkaufstrend dieses in jeder Beziehung einmaligen Fahrzeugs." Ein weltweites Netz von Vertragspartnern Bugatti Automobiles S.A.S. legt großen Wert darauf, die verkauften Fahrzeuge mit einer weltweiten Organisation von Bugatti Stützpunkten entsprechend zu begleiten. Innerhalb eines Jahres ist ein Netz von Bugatti Verkaufsund Service-Partnern entstanden, das mittlerweile 26 Standorte umfasst. Im Einklang mit den Verkaufszahlen liegen die USA auch in diesem Bereich mit neun Anlaufpunkten an der Spitze. Die Westküste mit fünf, Florida mit einem und die traditionellen Gebiete im Osten mit drei Partnern teilen sich dabei die Verantwortung. Auch in Europa sind die wichtigen Luxuswagenmärkte wie Deutschland, England, Frankreich, Monaco, Benelux, Österreich, Italien, Spanien und die Schweiz bereits abgedeckt. Dass die Einmaligkeit des Bugatti Veyron 16.4 auch in den sogenannten neuen Märkten nicht unbemerkt geblieben ist, liegt auf der Hand. So ist eine zunehmende Nachfrage aus China und Russland zu erkennen. Da es sich Bugatti zum Ziel gesetzt hat, in der Regel nur in Gebiete zu liefern, in denen das Unternehmen auch durch kompetente Ansprechpartner vertreten ist, werden diese Anfragen bis zum weiteren Ausbau der Verkaufs- und Service-Organisation noch mit einer gewissen Zurückhaltung bearbeitet. Alt und neu in Genf Der Bugatti Veyron 16.4 hat schon heute seinen Platz als unsterblicher Klassiker in der Automobilgeschichte. Er verkörpert alles, was im Automobilbau technologisch und technisch möglich ist auf einem Niveau, das absolut unerreicht ist – und wohl für einige Zeit auch unerreichbar bleiben wird. Aber auch der Veyron nimmt sich das Erbe und die Werte der Marke zum Vorbild. "Art – forme – technique", gleichsam das Vermächtnis des Firmengründers, gelten heute noch genau so wie etwa im Jahre 1931, als der Typ 55 entstand. Und eines dieser Typ 55 Modelle steht am diesjährigen Internationalen Genfer Automobilsalon auf dem Bugatti Stand. Damit wird auf eindrückliche Art und Weise die Brücke zwischen dem "pur sang" der 30er Jahre und dem Vollblut des 21. Jahrhunderts geschlagen. Der Typ 55 Roadster Der Typ 55 löste 1931 den Typ 43 Supersport-Tourenwagen mit Grand-Prix-Motor ab. Bugatti benutzte für den Typ 55 jetzt den 2,3-Liter-Grand-Prix-Motor mit Kompressor aus dem Typ 51 und das sehr steife, für einen 16-Zylinder-Motor ausgelegte Chassis des Typ 47. Damit fügte er die Ingredienzien für eines der am besten abgestimmten Bugatti Fahrwerke zusammen. Die Bremsen und Räder des Typ 55 waren mit denen des Typ 51 identisch. Der Entwurf der vom Werk angebotenen traumhaft schönen zweisitzigen Roadsterkarosserie stammte von Jean Bugatti. Außer dem Roadster wurde werksseitig noch das sogenannte "Faux Cabriolet" angeboten, ein Coupé, dessen Design ebenfalls von Jean stammte. Insgesamt wurden 38 Fahrgestelle des Typ 55 zwischen 1931 und 1935 hergestellt, davon trugen 13 die hier gezeigte, berühmte Roadster Karosserie. Die Beschleunigung des 55 war bestechend. Von 0 auf 100 km/h benötigte er weniger als 10 Sekunden. Während die Lenkung und die Straßenlage auf Anhieb überzeugten, wünschten sich viele Fahrer anstelle des schwergängigen Typ 49-Getriebes ein dem Charakter des Wagens mehr entsprechendes Grand-Prix-Getriebe. 1933 schrieb ein Tester in "Autocar" über den Typ 55: "Man erwartet von einem Motor dieser Art nicht, daß er geräuschlos läuft. Während das Auspuffgeräusch des Wagens zwar deutlich, jedoch erträglich ist, gibt es eine Menge an mechanischen Geräuschen, die vom Getriebe und den geradeverzahnten Rädern des Nockenwellenantriebs verursacht werden. Bei höherer Geschwindigkeit gehen diese einzelnen Geräusche in ein wildes eindrucksvolles Heulen über. Straßenlage und Handlichkeit sind so exzellent, daß man den Wagen um Kurven herumzaubern kann. Da er nicht ausbricht, fühlt man sich völlig sicher. Die Federung ist für einen Wagen dieser Art immer noch als komfortabel zu bezeichnen... Für das Getriebe muss man etwas Erfahrung mitbringen, der erste und zweite Gang ‘hängen’ bei höherer Drehzahl leicht, sonst lässt es sich schnell schalten." Der elegante Typ 55 ist mehr als jeder andere Bugatti ein Wolf im Schafspelz. Ein internationales Fahrzeug Der neue Veyron ist eine beeindruckende Plattform anspruchsvollster Kraftfahrzeugtechnologie und – ganz in der Bugatti-Tradition "nichts ist zu teuer, nichts ist zu schön" – werden für den Produktionsprozess nur die besten im Handel erhältlichen Teile und Materialien verwendet. Und der Veyron ist ein wahrhaft internationales Fahrzeug. Eines der wichtigsten und am weitesten entwickelten Bauteile, das Doppelkupplungs-DSG-Getriebe mit sieben Gängen, wird vom britischen Motorsportspezialisten Ricardo gefertigt, und der einzigartige 8,0-Liter- Motor mit 16 Zylindern kommt aus dem Volkswagen-Motorwerk Salzgitter in Deutschland. Die Reifen, die ersten industriell gefertigten Reifen der Branche, die für Geschwindigkeiten von über 400 km/h zugelassen sind, wurden gemeinsam mit Michelin entwickelt. Die selbsttragende Karosserie aus Kohlefaser wird von ATR in Italien gebaut, die vordere und hintere Tragkonstruktion aus geschmiedetem Aluminium von Heggemann und die speziellen Bremsen mit Karbon-Keramik-Scheiben stammen von AP Racing, Großbritannien. Die Lackierung erfolgt in Deutschland, die Lederbezüge sind ein österreichisches Produkt und die Herstellung der Windschutzscheibe wird von einem fi nnischen Hersteller übernommen – und so weiter. 50 Jahre später läuft die Fahrzeugproduktion wieder an Heute, fast 50 Jahre nach dem Tag, an dem erstmals Bugatti-Fahrzeuge in Molsheim montiert wurden, wird die Produktion wieder aufgenommen und Molsheim wird erneut zum Nabel der Bugatti-Welt. Diese kleine, malerische Städtchen in der Nähe von Straßburg hat seine Bedeutung als historischer Boden nie verloren. Die "Bugatti-Fans des Elsass" sind gemeinsam mit ihren Freunden aus den verschiedenen weltweiten Bugatti- Clubs in hohem Maße dafür verantwortlich, dass die Marke Bugatti über die Jahrzehnte lebendig erhalten wurde, auch wenn es das Produkt selbst nicht zu kaufen gab. Dies ist eine Erfahrung, die verschiedene andere, prestigeträchtige Automobilmarken mit klangvollen Namen nicht vorweisen können. Und darin kommt die Stärke der Bugatti-Markenwerte am klarsten zum Ausdruck. Die Bewunderung für die "Kunst auf Rädern" und die ästhetische Konsequenz zeigen, dass Ettore Bugatti vor allem ein Künstler, und weniger ein Ingenieur war. Die glorreichen Jahre des weltweiten Automobilrennsports, dessen mit Dreck behaftete Helden auf der Rennbahn ihren Siegen Glanz verliehen, und die Alltagstauglichkeit dieser Rennwagen – und dabei insbesondere der letztgenannte Faktor – machten es möglich, dass Bugatti seine Fahrzeuge einem größeren Kundenkreis anbieten konnte. Das Prestige eines Designs, das sich durch künstlerische Inspiration auszeichnet, und die Exklusivität einzelner Modelle trugen dazu bei, dass bestimmte Bugatti-Fahrzeuge in astronomischen Preisklassen landeten. 1956, im Schatten des 1947 verstorbenen Firmengründers, der eng mit seinem 1939 verstorbenen Sohn Jean zusammenarbeitete, schlugen die letzten Versuche, das strauchelnde Unternehmen zu retten, fehl. Nach einer Produktionszeit von 47 Jahren, in der 7.950 Bugatti-Fahrzeuge der Modelle 13 bis 251 gefertigt wurden, mussten die Tore des Bugatti-Werks in Molsheim geschlossen werden. Im April 1998 wurde die Marke Bugatti vom Volkswagenkonzern übernommen und seither weiterentwickelt. |
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