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Thema: Wirtschaft & Handel


Brose hat neues Werk in Melfi in Betrieb genommen

Der weltweit tätige Automobilzulieferer Brose hat in Melfi seine erste italienische Produktionsstätte offiziell in Betrieb genommen. Grund für den Ausbau der Fertigungskapazitäten ist der erste Türsystemauftrag von Fiat. Auf einer Gesamtfläche von 4.400 m2 produziert der Mechatronik-Spezialist zunächst für die Fahrzeugmodelle Jeep Renegade und Fiat 500X. Täglich werden rund 400 Fahrzeuge ausgestattet. In einem ersten Schritt sind etwa 70 Arbeitsplätze entstanden.

An dem Festakt nahmen 40 Gäste aus Wirtschaft und Politik teil. Im Beisein von Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung Brose Gruppe, hieß Piero Lacorazza, Präsident des Regionalrates Basilikata, das Unternehmen willkommen: "Ich freue mich sehr, dass mit Brose die Ansiedlung eines namhaften Global Players gelungen ist." Werkleiter Luigi Di Battista bedankte sich für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und dem Kunden Fiat.

Bei der Veranstaltung betonte Scott Garberding, Einkaufsleiter Fiat Chrysler Automobiles (FCA): "Wir freuen uns über das Commitment von Brose hier in der Region einen Standort zu eröffnen. Wir brauchen einen Lieferanten wie Brose mit dem wir gemeinsam unser globales Wachstumsziel realisieren können."

"Mit dieser Investition baut Brose auf die langfristige Zusammenarbeit mit dem Kunden FCA und der Region Basilikata", sagte Jürgen Otto. Über 4,3 Millionen Euro hat Brose in den neuen Standort investiert. Bis zu 80 Mitarbeiter werden bis Jahresende dort beschäftigt sein.

Fertigung im Takt der Fahrzeugmontage

Der Herstellungsprozess der Türsysteme erfolgt nach dem sogenannten Just-in-Sequence-Verfahren. In Melfi verbleiben nach Eingang der Bestellung 312 Minuten für Montage, Prüfung, Transport und einbaufertige Lieferung zu der nur wenige Meter entfernten Fiat-Produktionsstätte. "Wir fertigen mehr als 113 Varianten. Unser Kunde erhält ein auf seine Bedürfnisse abgestimmtes, qualitativ hochwertiges Produkt und zwar genau in der Reihenfolge und zu dem Zeitpunkt, wenn er es für seine Fahrzeug-Endmontage benötigt", schildert Luigi Di Battista. Bis nächstes Jahr plant Brose Melfi, seine Türsystemproduktion um 150% zu steigern.

Brose fasst auf einer Trägerplatte mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zusammen. Das verbessert die Funktionalität, spart Kosten und führt durch vorgeprüfte Einheiten zu einer Qualitätsverbesserung. Durch konsequenten Leichtbau und neuartigen Materialmix trägt das Produkt dazu bei, das Gesamtgewicht eines Fahrzeugs um etwa 3 kg zu reduzieren.

Neues Werk als Basis für weitere Zusammenarbeit

"Die Entscheidung von Fiat für unser Unternehmen ist ein Türöffner für Folgeaufträge von unserem Kunden. Das ist ein wichtiger Schritt, um die bestehende Partnerschaft weiter auszubauen und international zu vertiefen", sagt Kurt Sauernheimer, Geschäftsführer Türsysteme Brose Gruppe.

Bereits 2011 eröffnete Brose ein Vertriebsbüro in Turin, nur 200 m vom Fiat-Hauptsitz entfernt. Zusätzlich zum neuen Türsystemauftrag fertigt der Automobilzulieferer seit vielen Jahren Fensterheber, Elektromotoren und Schließsysteme für den Hersteller. Für das chinesische Gemeinschaftsunternehmen von Fiat mit GAC produziert Brose bereits Türsysteme für den Fiat Viaggio in China. Auch mit dem Tochterunternehmen Chrysler verbindet den Mechatronik-Spezialisten eine langjährige Geschäftsbeziehung.

Um Fiat bei seinen Wachstumszielen zu unterstützen, folgt Brose dem Kunden im nächsten Jahr ins brasilianische Goiana. Dort wird der Automobilzulieferer für die gleichen Fiat-Fahrzeugtypen und weitere Modellreihen in Kundennähe Türsysteme produzieren.


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