Bentley Continental GT im Detail

Design:

Erinnerung an den legendären R-Type

Das Design des Continental GT wurde im Dezember 1999 verabschiedet, basierend auf einer vom R-Type Continental von 1952 inspirierten Designphilosophie, die den kurzen Frontüberhang und die dominierende Motorhaube vorgab. Darüber hinaus wurden ein Dachbereich ohne B-Säule und ausgeprägte Schulterpartien im Heckbereich festgelegt, um somit den visuellen Eindruck einer sprungbereiten Raubkatze anzudeuten.

Das Interieur bietet Leder von edelster Qualität, feinste Holzfurniere und eine einzigartige Fahrerumgebung, in der die ideale Sitzposition leicht einzustellen ist. Wer den Fond anderer Hochleistungscoupés gewöhnt ist, wird die Gedanken nachvollziehen können, die in die Entwicklung der Rücksitze flossen. Beim Continental GT wurden diesen die gleiche Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschenkt, wie den Vordersitzen. Die Fondpassagiere sitzen in bequemem Abstand mit muschelförmigen Vertiefungen für die Ellenbogen, so dass auch Erwachsene reichlich individuellen Raum haben.

Die schwierigste Aufgabe für Designer von Luxusautomobilen besteht heutzutage darin, ein sowohl übersichtliches wie leicht bedienbares Fahrzeuginterieur zu entwickeln. Die Lösung der Bentley Designer beruhte dabei auf gesundem Menschenverstand und ergonomischem Fachwissen: Sie schufen für den Fahrer eine Umgebung, die gleichzeitig effektiv und reizvoll ist. Die gebräuchlichsten Funktionen können direkt vom Lenkrad aus bedient werden, während andere, wie zum Beispiel Klimaanlage, Navigation und Bordcomputer separat gesteuert, aber auf einem zentralen Display angezeigt werden.

Überall im Innenraum finden sich unverkennbare Bentley Stilmerkmale. Am augenfälligsten sind wahrscheinlich die klassischen "Bullaugen" der Lüftungsöffnungen mit ihren Orgelpfeifen-Reglern. Dazu zählen aber auch die Aluminiumpedale, die in Chrom eingefassten Instrumente, die gerändelte Oberflächenstruktur der Bedienungselemente und die zentral angebrachte Analoguhr aus dem Hause Breitling.

Natürliches Holz und Leder bleiben auch bei diesem Bentley ein wesentlicher Bestandteil wie bei jedem anderen Modell der Marke. Und weil die Bentley Handwerkskunst nach wie vor sehr wichtig ist, wurden die Veredelungsprozesse durch die Technologien des 21. Jahrhunderts weiter perfektioniert. So ist es mittlerweile zum Beispiel möglich, Holz auf extreme Art und Weise zu biegen. Und während das Leder immer noch mit der gleichen liebevollen Sorgfalt endverarbeitet wird, garantieren neue digitalisierte Zuschnittverfahren maximale Effizienz und minimalen Verschnitt.

Die Entwicklungsvorgabe für den Continental GT bestand darin, ein Fahrzeug entstehen zu lassen, das den Platz der geräumigsten Coupés mit der Leistung der weltweit stärksten Supersportwagen vereint - und all dies in kompakten Dimensionen.

Ein Schlüssel zur Maximierung des Innenraumangebotes ist die Anhebung des sogenannten H-Punkts gegenüber der Lage in einem konventionellen Supersportwagen. So bleibt die Bentley typische hohe Sitzposition des Fahrers erhalten, wobei der Winkel zwischen Hüfte und Ferse des Fahrers anatomisch möglichst optimal ist. Darüber hinaus entsteht durch die vergleichsweise hohe und aufrechte Sitzposition von Fahrer und Beifahrer ein entscheidendes Raumplus im Fond. Das Ergebnis ist ein echter 2+2-Sitzer, in dem zwei Erwachsene und zwei Kinder auch komfortabel lange Distanzen zurücklegen können.

Ein weiterer wichtiger Designvorteil des Continental GT ist die fehlende B-Säule. Neben den zahlreichen ästhetischen Vorzügen dieser Lösung bietet die Silhouette ohne B-Säule den Passagieren dank der durchgängigen Glasflächen ein Gefühl von Großzügigkeit und Leichtigkeit.

Selbst die Kofferraumkapazität von 370 Litern wurde lediglich durch einen innovativen Konstruktionsansatz erreicht. Bei Automobilen dieser Größe befindet sich der Benzintank üblicherweise zwischen dem Kofferraum und den Rücksitzen. Der Tank des Continental GT jedoch befindet sich unter dem Fahrzeugboden, wodurch genügend Platz im Kofferraum entsteht, um selbst das Gepäck für einen zweiwöchigen Familienurlaub verstauen zu können.

Antriebsstrang

Laut Entwicklungsvorgabe sollte der Continental GT eines der schnellsten Autos der Welt werden, dessen Leistungsverhalten aber dennoch unnachahmlich "Bentley" ist. Das bedeutete nicht nur außergewöhnliche Kraft, sondern auch ein mächtiges Drehmoment, gleichmäßig verteilt über das gesamte Drehzahlspektrum. Allerdings durfte der Motor nicht sehr viel Platz unter der Haube in Anspruch nehmen, um die Stauraumvorgaben für das Fahrzeug einhalten zu können. Durch die Entscheidung für die Grundstruktur des auch anderweitig im Konzern eingesetzten W12 Triebwerks – dem weltweit kompaktesten 12-Zylindermotor – lösten die Bentley Ingenieure beide Probleme.

Nachdem die Entscheidung für den W12 gefallen war, wurde ein Twin-Turbo-System ausgewählt, um ein höheres Leistungs- und Drehmoment-Niveau zu erreichen. Das Resultat war ein Sportwagen mit 411 kW / 560 PS Leistung (bei 6.250 U/min) und 650 Newtonmetern maximalem Drehmoment bei nur 1.600 U/min – einer Drehzahl, bei der die meisten Motoren knapp über dem Leerlauf arbeiten.

Vierradantrieb: Leistung verteilt auf beide Achsen

Bereits in einer sehr frühen Entwicklungsphase entschied sich Bentley für den Einsatz eines Vierradantriebs, da die neue Leistungsdimension sicher auf die Straße gebracht werden sollte. Um dabei sicherzugehen, dass auch mit allen vier angetrieben Rädern das gewohnte Bentley Gefühl entsteht, absolvierten die Antriebs- und Fahrwerksingenieure ein aufwändiges Forschungsprogramm, bei dem die Drehmomentverteilung an Vorder- und Hinterachse analysiert wurde. Im Ergebnis verfügt der Continental GT einerseits über die hervorragenden Sicherheitsmerkmale des Allradantriebs, andererseits bietet er bei Bedarf genau jenen Spaßfaktor, wie ihn ein klassischer Hinterradantrieb mit sich bringt.

Getriebe: 6-Gang-Automatik – die weltweit fortschrittlichste ihrer Art

Der Continental GT ist mit einem 6-Gang-Automatikgetriebe ausgerüstet. Es wird von ZF für Bentley gebaut und verfügt über die innovative Funktion, den Drehmomentwandler bei normaler Fahrt zu überbrücken; dadurch ergibt sich ein direktes und agiles Ansprechverhalten, das dem eines Schaltgetriebes gleicht.

Darüber hinaus kann die Automatik via Tiptronic-Modus parallel zum vollautomatischen Betrieb auch als manuell betätigte Schaltversion genutzt werden. Hier steuert der Fahrer das Getriebe entweder konventionell über den Schalthebel in der Mittelkonsole oder über am Lenkradstock fixierte Paddles.

Fahrwerk: gleichermaßen ein Genuss für Fahrer wie Mitfahrer

Die Optimierung von Fahrkomfort und Handlingeigenschaften zählt zu den schwierigsten Gebieten der Fahrzeugentwicklung. Im Hinblick auf den Continental GT war diese Aufgabe doppelt schwer, da nur wenige Autos gleichwohl in beiden Bereichen ähnlich hohe Anforderungen erfüllen müssen. Doch die Aufgabe wurde gelöst: Den Continental GT zeichnet heute ein Fahrwerk aus, das sowohl die Ansprüche genussvoller wie sportlicher Fahrer erfüllt. Im Detail bietet das Fahrwerk eine eher straffe als harte Federungsabstimmung, einen beeindruckenden Widerstand gegen Wankbewegungen und selbst auf schlechtesten Straßen einen souveränen Komfort.

Die Basis dieser Fahrwerksstrategie bilden die extrem steife Karosserie des Continental GT, die innovative Doppelquerlenker-Vorderachse und die aufwändig geführte Multilink-Hinterachse. Darüber hinaus werden Luftfeder-Elemente verwendet, von denen jedes einzelne mit einem stufenlos einstellbaren elektronischen Dämpfer kombiniert ist.

Elektronische Stabilitätssysteme: unaufdringlich und im Ermessen des Fahrers

Zum selbstverständlichen Ausstattungsumfang des Continental GT gehören eine wirkungsvolle Traktionskontrolle und das neueste elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) von Bosch. Diese Systeme erfassen dynamische Parameter wie die Querbeschleunigung, einzelne Radgeschwindigkeiten, die Gaspedalstellung und den Bremsdruck. Je nach Fahrsituation wird über den Abgleich der Messwerte die Motorleistung reduziert und / oder jede einzelne Bremse individuell angesteuert, um sicherzustellen, dass die Kontrolle über das Fahrzeug erhalten bleibt .

Bremsen: der Continental GT bremst ebenso gut, wie er beschleunigt

Das Bremssystem besteht rundum aus großen innenbelüfteten Scheibenbremsen, die mit dem neuesten Bosch ABS plus Bremsassistent und dynamischer Bremskraftverteilung ausgestattet sind. Mit einem Durchmesser von 400 Millimetern sind die vorderen Scheiben die derzeitig größten bei einem Serienfahrzeug verwendeten Bauteile dieser Art.

Sicherheit: vorsorgen ist besser als heilen

Natürlich verfügt der Continental GT über ein komplettes Programm aktiver und passiver Sicherheitselemente. Das Fundament dieser Sicherheit bildet die hochfeste Karosserie mit ihren wirkungsvollen Knautschzonen im Front-, Seiten- und Heckbereich. Im Innenraum wird das Schutzsystem durch zwei Front-, vier Seiten- und zwei Kopf-Airbags vervollständigt. Letztere verlaufen – außergewöhnlich für ein Coupé – über die gesamte Länge der seitlichen Fensterflanke. Ebenfalls an Bord: Gurtstraffer auf allen vier Sitzplätzen.

Einen Unfall von vornherein zu vermeiden, ist immer das oberste Ziel. Deshalb verfügt der Continental GT über eine hochinnovative technische Ausstattung wie kaum ein anderes Fahrzeug. Der Vierradantrieb bietet erhebliche Sicherheitsvorteile. Modernste elektronische Traktions- und Stabilitätssysteme bieten zusätzlichen Schutz.

Positionierung: ein neuer Bentley für einen breiteren Kundenkreis

So groß der Wunsch seitens Bentley auch gewesen wäre, ein neues Coupé zu erschaffen, die Realisierung des Continental GT wäre ohne einen konkreten Businessplan im Hintergrund nicht möglich gewesen. Bentley macht sich hier die Tatsache zunutze, dass es im Markt der großen Luxuscoupés eine deutliche Lücke zwischen den wenig alltagstauglichen Supersportwagen und den nicht sonderlich dynamischen Topcoupés konventioneller Bauart gibt. Diese Lücke schließt der Continental GT.

Mehr als 75 Prozent der Käufer des Continental GT werden erstmals einen Bentley fahren. Und wie zu erwarten, gibt es zudem Differenzierungsmerkmale gegenüber den traditionellen Bentley Kunden. Obgleich ebenfalls sehr wohlhabende Unternehmer, befinden sich die Continental GT-Fahrer in einer noch jüngeren Lebensphase mit anderen Prioritäten und Fahrzeug-Nutzungsverhalten.

Eine neue Vision: vorwärts zu den Wurzeln der Marke Bentley

Die Veränderungen, die der Continental GT Bentley gebracht hat, haben das Unternehmen in jeder Hinsicht grundlegend verändert. Aber auf eine vielleicht nicht augenblicklich greifbare Art und Weise kehrt Bentley dabei zu seinen ursprünglichen Werten und Wurzeln zurück, wie sie einst von W. O. Bentley geprägt wurden. Die Stärke jeder Marke in diesem Umfeld liegt in der Idee begründet, aus der heraus sie geschaffen wurde. Und diese Ur-Philosophie ist jetzt wieder in den Mauern des Bentley Stammsitzes Crewe spürbar.

W. O. Bentleys Idee bestand darin, fortschrittliches Design mit unglaublicher Leistung und edelster Verarbeitung zu kombinieren. Und während jedes Fahrzeug einen unbestrittenen Luxus bietet, hat es doch auch die faszinierende Fähigkeit, sich jederzeit in seinem Charakter zu wandeln.

Ein wahrer Bentley ist ein Automobil, das mehr als die Bedürfnisse seiner Kunden erfüllt: Es soll vielmehr alle Erwartungen übertreffen. Und das mit Leichtigkeit. Vor allem aber soll ein Bentley scheinbar gegensätzliche Interessen so zusammenfügen, als wären sie füreinander gemacht: aufregend und doch verwöhnend, beeindruckend und doch zurückhaltend, großartige Präsenz ohne Aufdringlichkeit. Genau diese Charaktereigenschaften zeichnen den Continental GT aus – ein Automobil, auf das W. O. Bentley zurecht stolz gewesen wäre.