Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/autogas-wird-bis-2018-steuerlich-beguenstigt-article9954.html Thema: Auto & Geld |
Autogas wird bis 2018 steuerlich begünstigtJens Becker, Managing Director der Subaru Deutschland GmbH, ist hocherfreut über diese positive Entscheidung pro Autogas: "Jetzt wird unser Angebot Autogas ecomatic® noch attraktiver. Diese Umrüstung auf den bivalenten Betrieb senkt die Kraftstoffkosten ohne Einbußen bei Leistung, Komfort und Sicherheit. Außerdem wird die Umwelt geschont, denn Autogas ist ein sehr sauberer Brennstoff. Dank der Neufassung des Energiesteuergesetzes können unsere Kunden darauf zählen, dass sie mit der Umrüstung auf Autogas langfristig die richtige Entscheidung treffen." Lange Zeit sah es so aus, als würde die steuerliche Begünstigung von Autogas 2009 fallen und nur Erdgas weiter begünstigt. Bei den Koalitionsverhandlungen 2002 hatten sich SPD und Grüne über eine Verlängerung der Mineralölsteuerbefreiung für Erdgas verständigt. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hatte sich damals zugunsten von Erdgas und gegen Flüssiggas entschieden. Während es bei Flüssiggas bei der Steuerermäßigung bis 2009 blieb, wurde sie für Erdgas im Zuge der letzten Stufe der Ökosteuernovelle Anfang 2003 bis 2020 verlängert. Der ursprüngliche Gesetzentwurf des Finanzministeriums zur "Neuregelung der Besteuerung von Energieerzeugnissen und zur Änderung des Stromsteuer-gesetzes" sah vor, die zurzeit bis zum 31. Dezember 2009 befristete Steuer-begünstigung für Flüssiggase, die als Kraftstoff in Fahrzeugen eingesetzt werden, bis zum 31. Dezember 2015 zu verlängern. Gleichzeitig sollte die Dauer der Steuerbegünstigung für den Kraftstoff Erdgas vom 31. Dezember 2020 auf den 31. Dezember 2015 verkürzt werden. Der Deutsche Verband Flüssiggas e.V. (DVFG), dem Subaru seit dem 01. Januar 2006 als außerordentliches Mitglied angehört, hat den ursprünglichen Gesetzentwurf argumentativ entkräftet. Erdgas und Autogas werden jetzt als alternative Kraftstoffe steuerlich gleichbehandelt. Subaru ist einer der Pioniere in Deutschland bei der Fahrzeugumrüstung auf Autogas. Dank der neuen Planungssicherheit dürften weitere Hersteller Autogasmodelle anbieten. Nach Angaben des DVFG wird das Autogas-Tankstellennetz in Deutschland bis Jahresende auf 2.000 Stationen anwachsen und eine flächendeckende Versorgung mit dem preisgünstigen Kraftstoff gewährleisten. Zum Vergleich: Derzeit gibt es in Deutschland knapp 700 Erdgastankstellen. Dieses Netz soll bis 2007 auf 1.000 Stationen wachsen. Die Subaru-Initiative "Autogas ecomatic® 2006" ist vom Start weg ein voller Erfolg: Bis Ende April wurden bereits 1.000 Autogas-Umrüstsätze verkauft. Das sind 30,6 Prozent der Subaru-Zulassungen der ersten vier Monate des Jahres und übertrifft deutlich die Zielvorgaben, die für 2006 den Absatz von 2.500 Autogas-Umrüstsätzen vorsehen. Folgende Subaru-Fahrzeuge des Modelljahrs 2006 lassen sich umrüsten:
Das ist Autogas Flüssiggas - allgemein bekannt als Autogas - ist ein Propan/Butan-Gemisch, das als Nebenprodukt bei der Rohölraffination anfällt. Schon bei niedrigem Druck wird es flüssig, nimmt dann nur etwa 1/260 seines gasförmigen Volumens ein und lässt sich relativ einfach in geeigneten Druckbehältern speichern. Geregelt sind die Anforderungen an Autogas in der DIN EN 589. Autogas ist nicht zu verwechseln mit Erdgas, das auch in komprimiertem Zustand gasförmig bleibt. Wegen seiner chemischen Zusammensetzung (Kohlenwasserstoffe) ist Autogas mit Benzin verwandt. Es zeichnet sich durch einen hohen Energiegehalt aus, verbrennt schadstoffarm, lässt sich gut lagern, ist transportabel und eignet sich deshalb sehr gut als Kraftstoff. Eine der prägnantesten Eigenschaften von Autogas ist seine hohe Klopffestigkeit, die den Zusatz von Additiven unnötig macht. Im Vergleich zu anderen Kraftstoffen entstehen beim Einsatz von Autogas deutlich weniger Abgasemissionen. Autogas ist nahezu schwefelfrei und die Verbrennung erfolgt fast rußfrei, der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) wird reduziert. Insgesamt zählen die Emissionen von Autogas-Fahrzeugen zu den niedrigsten, die sich in Verbrennungsmotoren realisieren lassen. Die Technik Die Nachrüstung mit einem Autogastank in der Reserveradmulde, einem Zuleitungssystem zu den Zylindern und einem Verdampfer zur Herstellung eines zündfähigen Gasgemisches macht das Fahrzeug bivalent: Es kann also wechselseitig sowohl mit Benzin als auch mit Autogas betrieben werden. Mit einem einfachen Knopfdruck kann der Fahrer während der Fahrt von Benzin- auf Gasbetrieb und umgekehrt umschalten. Eine Autogas-Anlage besteht im Wesentlichen aus folgenden Teilen:
Der Autogas-Tank ist ein druckfester Stahlbehälter, der das flüssige Gas bei einem Druck von fünf bis 15 bar speichern kann. Über einen zweiten Tankstutzen lässt sich der Tank ganz normal an einer Autogastankstelle befüllen. Druckmesser und Ventile sorgen dafür, dass der zulässige Druck im Tank nicht überschritten wird. Ein Verdampfer-Druckregler sorgt dafür, dass durch Zuführung von Wärme aus dem Kühlwasser des Motors aus dem flüssigen Gas ein brennbares gasförmiges Gemisch entsteht ("verdampft"). Gleichzeitig wird der Druck auf etwa 1 bar (normaler Atmosphärendruck) gesenkt. Ähnlich wie in einem Vergaser sorgt das Mischgerät dafür, dass Autogas und die für die Verbrennung erforderliche Frischluft in einem optimalen Verhältnis vermischt werden. Autogas bei Subaru Die Umrüstkits sind maßgeschneidert für Subaru-Fahrzeuge. Der komplette Einbau der Autogasanlage einschließlich aller Prüfungen dauert etwa zwölf Stunden. Die durchschnittlichen Anschaffungsmehrkosten für ein Subaru Modell mit ecomatic® liegen je nach Region und Fahrzeugmodell bei 2.900 Euro (inklusive Einbau und Mehrwertsteuer). Bei Subaru wird der Autogastank Platz sparend in der Reserveradmulde installiert, das Reserverad wird durch ein Pannenspray ersetzt. Das Kofferraumvolumen wird kaum eingeschränkt. Die Anlage muss nicht nachkalibriert werden, alle Bauteile sind nach ECE 67 geprüft. Die von Subaru Deutschland gelieferten Anlagen wurden in Langzeittests geprüft und zertifiziert. Das TÜV-Gutachten bestätigt die Echtheit einer Subaru ecomatic® Autogas-Anlage. So gewährt die Subaru Deutschland GmbH eine bis zu dreijährige Garantie oder bis maximal 100.000 Kilometer Gesamtfahrleistung des Fahrzeugs für die Bauteile der Autogasanlage bei Einbau vor Erstzulassung. Die Sicherheit Fahrzeuge mit Autogasantrieb sind ebenso sicher wie benzin- oder dieselbetriebene Autos: Die Gasanlage muss hohe Sicherheitsauflagen erfüllen und ist TÜV-geprüft. "Es gibt keine Hinweise aus der Praxis, dass bei diesen Fahrzeugen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko besteht, auch nicht aus jenen Ländern, wo relativ viele Autogasautos zugelassen sind. Crash- und Brandtests zeigen, dass sie nicht gefährlicher sind als vergleichbare Benzinfahrzeuge", attestiert der ADAC. Auch muss kein Fahrer eines Autogas-Subaru Nachteile bei der Parkplatzsuche befürchten: Autogas-Fahrzeuge dürfen seit der Novellierung der Garagenverordnung im November 1993 in Tiefgaragen geparkt werden. Autogas - Renaissance eines Antriebs Mit Autogas fahren weltweit mehr als neun Millionen Fahrzeuge, die Tendenz ist stark steigend. Das Tankstellennetz umfasst heute rund 22.000 Stützpunkte. Autogas ist als Energielieferant für Fahrzeuge schon lange bekannt: In den USA fuhren bereits im Jahr 1920 Fahrzeuge mit dem umweltschonenden Kraftstoff. In Europa setzt gerade eine Renaissance dieser Antriebsart ein. Der Anteil autogasbetriebener Fahrzeuge liegt aktuell in Italien bei fünf, in den Niederlanden und Polen bei neun Prozent. Mittlerweile setzt sogar China, das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum weltweit und enormem Energieverbrauch, auf Autogas: 2.800 Autogas-Busse hat allein die Stadtverwaltung von Peking angeschafft, weitere 1.448 Busse werden noch folgen. Auch in Belgien, Frankreich und Irland ist Autogas mittlerweile ein anerkannter alternativer Antrieb, zumal der Schadstoffausstoß geringer ausfällt als beim Benzin. So spart jedes Autogas-Fahrzeug bei einer jährlichen Fahrleistung von 35.000 Kilometern rund 1,19 Tonnen vom Treibhausgas CO2 ein. Nach dem Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie könnten im Jahr 2020 rund eine Million Autogas-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen rollen. Diese Autogas-Fahrzeuge würden jährlich unsere Umwelt um rund 1,2 Millionen Tonnen CO2 entlasten. Das Potenzial zur Senkung der Sommersmoggefahr beträgt bis zu 67 Prozent, die Verbrennung vollzieht sich nahezu schwefelfrei und so gut wie rußfrei, der Ausstoß an CO2, Benzol oder Aldehyden wird wesentlich gemindert. Auch die Geräuschentwicklung bei der Verbrennung liegt bis zu 60 Prozent unter der eines Dieselfahrzeugs, darüber hinaus besticht Autogas durch hohe Klopffestigkeit, zusätzliche Additive im Kraftstoff sind also überflüssig. Das Tanken selbst ist auch eine saubere Sache: Es treten keine Schadstoffemissionen durch Verdunstung oder Versickern beim Tanken auf, da die Betankung über ein geschlossenes System erfolgt. Autogas - europaweit verfügbar Für Autogas gelten europaweit die gleichen Qualitätsstandards, was einen problemlosen grenzüberschreitenden Einsatz ermöglicht - im Gegensatz zu Erdgasfahrzeugen, die als deutsche Insellösung im Ausland auf größere Schwierigkeiten stoßen. Der Einsatz von Autogas im Auto hat sich in der Praxis seit Jahrzehnten bewährt. In Europa fahren derzeit etwa vier Millionen Fahrzeuge mit Autogas. Die EU-Kommission sieht bis 2010 weiteres Potenzial: Fünf Prozent aller in der EU zugelassenen Fahrzeuge dürften dann mit Autogas fahren. In den Niederlanden, Frankreich, Italien und Polen ist bereits ein flächendeckendes Autogas-Tankstellennetz ausgebaut. Nach offiziellen Schätzungen fahren in Deutschland bereits rund 40.000 Fahrzeuge mit Autogas. Das Tankstellennetz in Deutschland umfasst mittlerweile rund 1.500 Stützpunkte. Zum Vergleich: In Deutschland existieren aktuell knapp 700 Erdgastankstellen. Um eine Verwechselungsgefahr beim Betanken zu vermeiden, sind Autogas- und Erdgasfahrzeuge mit unterschiedlichen Tankstutzen ausgerüstet. Auch auf den Autobahnen werden noch im Lauf dieses Jahres 2006 mehr Autogastankstellen eingerichtet, und die Autofahrer erhalten schon lange vor dem nächsten Tankstopp eine Information, ob sie am nächsten Rasthof auch Autogas tanken können. Aufgrund einer EU-Verordnung werden die Rastplatz-Hinweistafeln nachgerüstet und bis Mitte des Jahres mit einem LPG-Hinweis ausgestattet. Nach Aussage von Dipl.-Ing. Klaus Ratzka, Geschäftsführer der Propan & Ammoniak Anlagen GmbH in Salzgitter, kommen pro Woche zehn neue Anlagen hinzu. Das Unternehmen hält als größter Flüssiggas-Anlagenbauer in Deutschland einen Marktanteil von knapp 70 Prozent. In der Grundvariante kostet eine Autogastankstelle mit 4.850 Litern Flüssiggas (bei 85 Prozent Tankfüllung) rund 13.000 Euro. Auch eine Miete einer solchen Anlage ist möglich. Damit rechnet sich eine Tankanlage auch für Autohäuser, Taxibetriebe und Autoflotten. Gegenüberstellung: Autogas gegen Erdgas In Deutschland scheiden sich die Geister: Während in nahezu allen anderen Ländern Autogas als alternativer Kraftstoff das Erdgas abgehängt hat, liegen bei uns beide Gasantriebe noch gleichauf. Eine Verschiebung zugunsten des Autogasantriebs dürfte sich nach der steuerlichen Gleichstellung beschleunigen. Mit guten Gründen. Die auffälligsten Unterschiede zwischen beiden Gas-Varianten bestehen zunächst einmal in der Art der Bereitstellung: Ebenso wie beim Einsatz als Brennstoff für die häusliche Heizung kommt Erdgas durch ein Leitungsnetz zur Tankstelle, während Autogas in Tankwagen angeliefert wird. Erdgas in verdichteter Form, wie es für den Kraftstoff-Einsatz gebraucht wird, ist auch unter dem Kürzel CNG (Compressed Natural Gas) bekannt. Das leitungsunabhängige Flüssiggas ist dagegen immer dann gemeint, wenn von "Autogas" die Rede ist. Im Ausland gebräuchlicher ist die Abkürzung LPG (Liquified Petroleum Gas). Eine Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) in München hat Autogas und Erdgas "auf ihre Vor- und Nachteile bezüglich des Einsatzes in Kraftfahrzeugen hin untersucht und mit konventioneller Technik verglichen". Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Wagner (Technische Universität München) hat das FfE die physikalischen Eigenschaften, die Herkunft und die Verfügbarkeit der Kraftstoffe, ihre Alltagstauglichkeit hinsichtlich Reichweite und Betriebssicherheit, der jeweilige Energieaufwand für die Betankung sowie die Gesamt-Auswirkungen auf die Umwelt unter die Lupe genommen. Dabei wurden Transport, Speicherung und Verteilung der Kraftstoffe ebenso berücksichtigt wie die Höhe der Emissionen und deren Auswirkungen auf das Klima. Eine zentrale Rolle spielte auch die Wirtschaftlichkeit von Gasantrieben unter Berücksichtigung der Investitionskosten für das Fahrzeug, der Wartungs- und der Betankungskosten. Fazit: Beide Gas-Varianten haben gegenüber herkömmlichem Benzin klare Vorteile. Die Untersuchungsergebnisse unterstreichen, dass beide Gaskraftstoffe deutlich zur Minderung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen beitragen können. Wirtschaftliche Vorteile sehen die Wissenschaftler auch gegenüber anderen Kraftstoff-Alternativen: "LPG und CNG sind wesentlich kostengünstiger als Biodiesel, Biomethanol, Biogase oder Wasserstoff bereitzustellen." Vorteil: Autogas Autogas (LPG) bietet im Vergleich zu Erdgas (CNG) viele Vorteile:
Tank-Service Der Deutsche Verband Flüssiggas DVFG e. V. bietet einen nützlichen Service an: die SMS-Abfrage nach der nächstgelegenen Autogastankstelle. Man fragt die nächstgelegene Autogas-Station einfach über SMS ab. Man gibt ins Handy das Autokennzeichen ein, das für die Region gilt, in der man sich gerade befindet: In Friedberg z. B. gibt man das Kfz-Kennzeichen FB ein. Dieses schickt man als SMS an die Nummer 0163-2886427 (entspricht der Tastatureingabe 0163autogas). Nach kurzer Zeit erscheint als Antwort eine SMS mit Adresse, Anfahrtsbeschreibung und Öffnungszeiten der öffentlichen Autogas-Tankstellen in diesem Bereich. Definitionen und Abkürzungen
|
Autosieger.de - Das Automagazin |
https://www.autosieger.de
|