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Auto-Konstrukteur Friedrich Lutzmann starb vor 75 Jahren1893 beginnt sich Lutzmann für den aufkommenden Automobilbau zu interessieren, am 15. Mai 1894 verlässt der erste Motorwagen eigener Konstruktion die Motorwagen-Fabrik in Dessau. Drei Jahre später, am 30. September 1897, beteiligt sich Friedrich Lutzmann als Mitbegründer des Mitteleuropäischen Motorwagens Vereins neben Carl Benz und Gottlieb Daimler mit zwei Fahrzeugen an der wohl ersten Automobil-Ausstellung Deutschlands, die im Berliner Hotel Bristol, Unter den Linden, stattfindet. In Rüsselsheim wird frühzeitig erkannt, dass die Zukunft dem Automobil gehört. Als sich gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts die wirtschaftliche Lage im Nähmaschinen- und Fahrrad-Geschäft verschlechtert, ergreifen die Söhne des Firmengründers Adam Opel die Chance. Am 21. Januar 1899 erwerben die Opel-Brüder die "Anhaltische Motorwagenfabrik" Friedrich Lutzmanns und beginnen mit dem Aufbau einer Automobilproduktion in Rüsselsheim. Als "Direktor des Kraftwagenbaues" ist Lutzmann direkt der Geschäftsleitung unterstellt. Das offene Automobil, auf den Namen "Opel Patent Motorwagen System Lutzmann" getauft, ist noch stark vom Kutschenbau beeinflusst. Der im Heck liegende 1,5 Liter-Einzylindermotor mit offenem Kurbelgehäuse leistet 3,5 PS und beschleunigt das Gefährt auf gut 20 km/h. 65 Exemplare entstehen von diesem Modell, auf dessen Basis auch ein Lastkraftwagen gebaut wird. 1901 gewinnt ein modifizierter Motorwagen das Bergrennen auf den Königstuhl bei Heidelberg. Für die 7,5 Kilometer lange Strecke benötigt das Fahrzeug nur 17 Minuten und 26 Sekunden, was immerhin einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26 km/h entspricht – 16 Konkurrenten haben das Nachsehen. Mit dem Beginn der Opel-Darracq-Fertigung in Rüsselsheim im Jahr 1902 kehrt Lutzmann ins Konstrukteur-Fach zurück. Am 23. April 1930 stirbt Friedrich Lutzmann in Dessau. Mit seinem Tod endet ein bedeutendes Kapitel der Frühzeit im deutschen Automobilbau. |
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