Aral Mobilitätsstudie 2005
Freiheit und Unabhängigkeit - diese Werte verbinden viele Deutsche noch immer mit dem Auto. Doch der dichter werdende Verkehr, Staus und Hektik auf den Straßen mindern zunehmend die Beweglichkeit und das Fahrvergnügen. Die aktuelle Aral Mobilitätsstudie untersucht, wie Autofahrer den Verkehrsalltag erleben und gestalten: Welche Wege finden sie, um sich Freiheiten zurückzuerobern?
Für die Aral-Studie hat das Rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen 80 tiefenpsychologische Interviews mit Autofahrern geführt. Besonderes Augenmerk legten die Forscher auf drei Gruppen: Fahranfänger, Senioren und Motorrad-Wiedereinsteiger, die nach mehrjähriger Pause das Motorrad wieder entdecken.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
- Das Auto als Rüstung: Technische Features vermitteln nicht nur das Gefühl von Sicherheit, sie tragen auch zu einer Fantasie von Unsterblichkeit bei - und damit zu riskanterem Fahren. Die Straße wird zur Kampfarena.
- Das Auto als rollendes Zuhause: Die Sporttasche im Kofferraum, die HiFi-Anlage, ein Faxgerät auf dem Rücksitz - so ausgestattet fühlen sich Autofahrer beweglicher und unabhängiger. Es ist ihnen wichtig, sich im Fahrzeug heimisch zu fühlen.
- Das Auto als emotionaler Fetisch: Nicht nur Männer, auch Frauen entwickeln eine emotionale Bindung zu ihrem Fahrzeug. Während den Männern vor allem die Größe und Ausstattung des Autos wichtig ist, sehen Frauen in ihm den Begleiter im Alltag, dem sie vertrauen.
- Motorradfahren ist Mobilität pur: Die Kraft und Wendigkeit der Maschine, die unmittelbar erlebte Geschwindigkeit, die Nähe zu den Elementen - all dies macht das Motorrad zum idealen Gegenbild des Autos
- Fahranfänger rasen nicht: Viele fühlen sich im Straßenverkehr überfordert und fahren am liebsten mit Beifahrer. Der Führerschein mit 17, mit obligatorischer Begleitung durch die Eltern, kommt den Wünschen der Jugendlichen entgegen.
- Senioren schätzen Mobilität: Nicht selten erfüllen sie sich nach dem Berufsausstieg den Wunsch nach dem Traumauto. Es ist für sie das Mittel, um im Ruhestand am Leben teilzuhaben. Die freiwillige Abgabe des Führerscheins ist daher für sie ein beunruhigendes Thema.
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