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75 Jahre Papst-Wagen von Mercedes-BenzDer Passagier ist begeistert. Die einstündige Probefahrt mit seinem neuen Mercedes-Benz in den Gärten des Vatikans hat Papst Pius XI. sichtlich gefallen. Von einem "Wunderwerk moderner Technik" schwärmt der Heilige Vater, als er aus der Pullman-Limousine vom Typ Mercedes-Benz Nürburg 460 steigt. Der noble Wagen mit dem Stern auf der Kühlerhaube ist ihm von einer Delegation der Daimler-Benz AG übergeben worden und soll in den nächsten Jahren Geschichte machen – als erstes Automobil, das regelmäßig von einem Papst benutzt wird. Die Wahl der Basis für das erste Papstautomobil fällt leicht: Für die Daimler-Benz AG kommt nur der 1928 vorgestellte Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 als standesgemäßes Gefährt für den Pontifex Maximus in Frage. Es hat einen Reihenachtzylindermotor mit 4.622 Kubikzentimeter Hubraum, der 80 PS bei 3.400/min leistet – gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Sehr gründlich wird der Innenraum der Pullman-Limousine an die Wünsche und Bedürfnisse des Papstes angepasst. Für den Heiligen Vater entsteht ein Thronsessel im Fond des Nürburg, bezogen mit feinem Seidenbrokat. Die Bespannung des Wagendachs ist handbestickt und zeigt den Heiligen Geist, symbolisiert durch eine Taube. Passend zur Stickerei wählen die Konstrukteure edle Hölzer und Metalle für die Ausstattung des Papstwagens. Über ein Steuerpult kann der Papst seinem Chauffeur Anweisungen geben zu Geschwindigkeit und Fahrtziel. Alles fügt sich in diesem besonderen Mercedes-Benz zu einem eindrucksvollen Gesamtbild. In den folgenden Jahren ist der Typ Nürburg das standesgemäße Gefährt für den Pontifex Maximus. Nicht nur Papst Pius XI., auch seine Nachfolger auf dem Stuhl Petri schätzen das Auto. Nach einer Laufleistung von rund 40.000 Kilometer wird es aus dem aktiven Dienst des Fuhrparks genommen und zusammen mit anderen herausragenden Fahrzeugen der Päpste im Museum des Vatikanstaates gezeigt. 1983 kommt der erste Papstwagen zurück nach Stuttgart, um in der Museumswerkstatt fachgerecht restauriert zu werden. Die Arbeiten dauern mehr als ein Jahr – wie schon der Bau des Sondermodells Anfang der 1930er Jahre. Papst Johannes Paul II. nimmt den geschichtsträchtigen Mercedes-Benz im Herbst 1984 wieder im Vatikan entgegen. Und ganz in der Tradition von Pius XI. lässt sich der Papst mit dem restaurierten Nürburg 460 zu einer Probefahrt durch die Gärten des Vatikans chauffieren. Seither ist er ein Höhepunkt der Sammlung "Museo delle Carrozze" im historischen Museum des Vatikans. Die weiteren Papstwagen Seit dem ersten Papstwagen lieferte Mercedes-Benz immer wieder repräsentative Fahrzeuge an den Vatikan.
Ein Special auf den Medienseiten von DaimlerChrysler Heritage informiert ausführlich über die Markengeschichte der aus Stuttgart stammenden Automobile für den Heiligen Vater. |
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